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Kapitel 13
Der Beginn der ersten Missionsreise
13 1 Es waren aber in
Antiochia in der Gemeinde Propheten und Lehrer, nämlich
Barnabas und Simeon, genannt Niger, und Luzius von Kyrene
und Manaën, der mit dem Landesfürsten Herodes erzogen
worden war, und Saulus. 2 Als sie aber dem Herrn dienten
und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir aus
Barnabas und Saulus zu dem Werk, zu dem ich sie berufen
habe. 3 Da fasteten sie und beteten und legten die Hände
auf sie und ließen sie ziehen.
Auf der Insel Zypern
4 Nachdem sie nun
ausgesandt waren vom Heiligen Geist, kamen sie nach
Seleuzia und von da zu Schiff nach Zypern. 5 Und als sie
in die Stadt Salamis kamen, verkündigten sie das Wort
Gottes in den Synagogen der Juden; sie hatten aber auch
Johannes als Gehilfen bei sich.
6 Als sie die ganze Insel
bis nach Paphos durchzogen hatten, trafen sie einen
Zauberer und falschen Propheten, einen Juden, der hieß
Barjesus; 7 der war bei dem Statthalter Sergius Paulus,
einem verständigen Mann. Dieser rief Barnabas und Saulus
zu sich und begehrte, das Wort Gottes zu hören. 8 Da
widerstand ihnen der Zauberer Elymas – denn so wird sein
Name übersetzt – und versuchte, den Statthalter vom
Glauben abzuhalten. 9 Saulus aber, der auch Paulus heißt,
voll Heiligen Geistes, sah ihn an 10 und sprach: Du Sohn
des Teufels, voll aller List und aller Bosheit, du Feind
aller Gerechtigkeit, hörst du nicht auf, krumm zu machen
die geraden Wege des Herrn? 11 Und nun siehe, die Hand des
Herrn kommt über dich, und du sollst blind sein und die
Sonne eine Zeit lang nicht sehen! Auf der Stelle fiel
Dunkelheit und Finsternis auf ihn, und er ging umher und
suchte jemanden, der ihn an der Hand führte.
12 Als der Statthalter
sah, was geschehen war, wurde er gläubig und verwunderte
sich über die Lehre des Herrn.
In Antiochia in Pisidien
13 Paulus aber und die um
ihn waren, fuhren von Paphos ab und kamen nach Perge in
Pamphylien. Johannes aber trennte sich von ihnen und
kehrte zurück nach Jerusalem. 14 Sie aber zogen von Perge
weiter und kamen nach Antiochia in Pisidien und gingen am
Sabbat in die Synagoge und setzten sich. 15 Nach der
Lesung des Gesetzes und der Propheten aber schickten die
Vorsteher der Synagoge zu ihnen und ließen ihnen sagen:
Liebe Brüder, wollt ihr etwas reden und das Volk ermahnen,
so sagt es.
16 Da stand Paulus auf
und winkte mit der Hand und sprach: Ihr Männer von Israel
und ihr Gottesfürchtigen, hört zu! 17 Der Gott dieses
Volkes Israel hat unsre Väter erwählt und das Volk groß
gemacht, als sie Fremdlinge waren im Lande Ägypten, und
mit starkem Arm führte er sie von dort heraus. 18 Und
vierzig Jahre lang ertrug er sie in der Wüste 19 und
vernichtete sieben Völker in dem Land Kanaan und gab ihnen
deren Land zum Erbe; 20 das geschah in etwa
vierhundertfünfzig Jahren. Danach gab er ihnen Richter bis
zur Zeit des Propheten Samuel. 21 Und von da an baten sie
um einen König; und Gott gab ihnen Saul, den Sohn des
Kisch, einen Mann aus dem Stamm Benjamin, für vierzig
Jahre. 22 Und als er diesen verstoßen hatte, erhob er
David zu ihrem König, von dem er bezeugte (1.Samuel
13,14): »Ich habe David gefunden, den Sohn Isais, einen
Mann nach meinem Herzen, der soll meinen ganzen Willen tun.«
23 Aus dessen Geschlecht hat Gott, wie er verheißen hat,
Jesus kommen lassen als Heiland für das Volk Israel, 24 nachdem
Johannes, bevor Jesus auftrat, dem ganzen Volk Israel die
Taufe der Buße gepredigt hatte. 25 Als aber Johannes
seinen Lauf vollendete, sprach er: Ich bin nicht der, für
den ihr mich haltet; aber siehe, er kommt nach mir, dessen
Schuhriemen zu lösen ich nicht wert bin.
26 Ihr Männer, liebe
Brüder, ihr Söhne aus dem Geschlecht Abrahams und ihr
Gottesfürchtigen, uns ist das Wort dieses Heils gesandt.
27 Denn die Einwohner von Jerusalem und ihre Oberen haben,
weil sie Jesus nicht erkannten, die Worte der Propheten,
die an jedem Sabbat vorgelesen werden, mit ihrem
Urteilsspruch erfüllt. 28 Und obwohl sie nichts an ihm
fanden, das den Tod verdient hätte, baten sie doch Pilatus,
ihn zu töten. 29 Und als sie alles vollendet hatten, was
von ihm geschrieben steht, nahmen sie ihn von dem Holz und
legten ihn in ein Grab. 30 Aber Gott hat ihn auferweckt
von den Toten; 31 und er ist an vielen Tagen denen
erschienen, die mit ihm von Galiläa hinauf nach Jerusalem
gegangen waren; die sind jetzt seine Zeugen vor dem Volk.
32 Und wir verkündigen euch die Verheißung, die an die
Väter ergangen ist, 33 dass Gott sie uns, ihren Kindern,
erfüllt hat, indem er Jesus auferweckte; wie denn im
zweiten Psalm geschrieben steht (Psalm 2,7): »Du bist mein
Sohn, heute habe ich dich gezeugt.« 34 Dass er ihn aber
von den Toten auferweckt hat und ihn nicht der Verwesung
überlassen wollte, hat er so gesagt (Jesaja 55,3): »Ich
will euch die Gnade, die David verheißen ist, treu
bewahren.« 35 Darum sagt er auch an einer andern Stelle
(Psalm 16,10): »Du wirst nicht zugeben, dass dein Heiliger
die Verwesung sehe.« 36 Denn nachdem David zu seiner Zeit
dem Willen Gottes gedient hatte, ist er entschlafen und zu
seinen Vätern versammelt worden und hat die Verwesung
gesehen. 37 Der aber, den Gott auferweckt hat, der hat die
Verwesung nicht gesehen.
38 So sei euch nun
kundgetan, liebe Brüder, dass euch durch ihn Vergebung der
Sünden verkündigt wird; und in all dem, worin ihr durch
das Gesetz des Mose nicht gerecht werden konntet, 39 ist
der gerecht gemacht, der an ihn glaubt. 40 Seht nun zu,
dass nicht über euch komme, was in den Propheten gesagt
ist (Habakuk 1,5): 41 »Seht, ihr Verächter, und wundert
euch und werdet zunichte! Denn ich tue ein Werk zu euren
Zeiten, das ihr nicht glauben werdet, wenn es euch jemand
erzählt.«
42 Als sie aber aus der
Synagoge hinausgingen, baten die Leute, dass sie am
nächsten Sabbat noch einmal von diesen Dingen redeten.
43 Und als die Gemeinde auseinander ging, folgten viele
Juden und gottesfürchtige Judengenossen dem Paulus und
Barnabas. Diese sprachen mit ihnen und ermahnten sie, dass
sie bleiben sollten in der Gnade Gottes.
44 Am folgenden Sabbat
aber kam fast die ganze Stadt zusammen, das Wort Gottes zu
hören. 45 Als aber die Juden die Menge sahen, wurden sie
neidisch und widersprachen dem, was Paulus sagte, und
lästerten. 46 Paulus und Barnabas aber sprachen frei und
offen: Euch musste das Wort Gottes zuerst gesagt werden;
da ihr es aber von euch stoßt und haltet euch selbst nicht
für würdig des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu
den Heiden. 47 Denn so hat uns der Herr geboten (Jesaja
49,6): »Ich habe dich zum Licht der Heiden gemacht, damit
du das Heil seist bis an die Enden der Erde.«
48 Als das die Heiden
hörten, wurden sie froh und priesen das Wort des Herrn,
und alle wurden gläubig, die zum ewigen Leben bestimmt
waren. 49 Und das Wort des Herrn breitete sich aus in der
ganzen Gegend. 50 Aber die Juden hetzten die
gottesfürchtigen vornehmen Frauen und die angesehensten
Männer der Stadt auf und stifteten eine Verfolgung an
gegen Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus ihrem
Gebiet. 51 Sie aber schüttelten den Staub von ihren Füßen
zum Zeugnis gegen sie und kamen nach Ikonion. 52 Die
Jünger aber wurden erfüllt von Freude und Heiligem Geist. |
-
Wer
waren die Propheten und Lehrer in Antiochien? (1)
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Was
taten Barnabas und Saulus, als sie ihren „Ruf zur Mission“
erhielten? (2)
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Wer
gebot, Barnabas und Saulus für die „Missionsarbeit“
auszusondern? (3)
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Wer
sandte Barnabas und Saulus auf ihre erste Missionsreise? (3, 4)
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Wen
nahmen sie mit? (5)
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Zu
welchem Ort segelten sie zuerst? (4)
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Wo
predigten sie? (5)
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Wer
wollte auf Paphos das Wort Gottes hören? (7)
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Wer
versuchte Sergius Paulus vom Glauben abzuwenden? (6, 8)
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Welches
Wunder göttlichen Gerichtes geschah dem Zauberer? (9 - 11)
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Weswegen
war Sergius Paulus verwundert? (12)
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Wer
verließ das Missionsteam in Perge? (13)
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Wohin
gingen Paulus und Barnabas am Sabbathtag in Antiochien? (14)
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Wie
begann Paulus seine Botschaft? (16 - 25)
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Wessen
Worte erfüllte Jesus? (23, 27)
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Was
sagte Paulus über Jesus? (28 - 30)
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Was
bezeichnete Paulus als seine Aufgabe? (31 - 32)
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Auf
welche zwei Prophezeiungen, die Jesus erfüllte, nimmt Paulus
Bezug? (33 - 41) Psam 2:7, Psalm 16:10
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Wieviele
Menschen kamen am nächsten Sabbathtag, um das Wort Gottes in
Antiochien zu hören? (42 - 44)
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Wie
reagierten die Juden, als sie das Volk sahen? (45)
-
An
wen wendeten sich Paulus und Barnabas? (46 - 49)
-
Was
taten die Juden? (50)
-
Was
taten Paulus und Barnabas dann? (51)
Diskussionsfragen zu Kapitel 13
-
Warum ist es eine gute Idee vom Heiligen Geist und von der
Gemeinde
ausgesandt zu werden?
-
Warum ist es gefährlich, jemanden davon abzuhalten, das Wort
Gottes zu hören?
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Kapitel 14
In Ikonion
14 1 Es geschah aber in
Ikonion, dass sie wieder in die Synagoge der Juden gingen
und so predigten, dass eine große Menge Juden und Griechen
gläubig wurde. 2 Die Juden aber, die ungläubig blieben,
stifteten Unruhe und hetzten die Seelen der Heiden auf
gegen die Brüder. 3 Dennoch blieben sie eine lange Zeit
dort und lehrten frei und offen im Vertrauen auf den Herrn,
der das Wort seiner Gnade bezeugte und ließ Zeichen und
Wunder geschehen durch ihre Hände. 4 Die Menge in der
Stadt aber spaltete sich; die einen hielten's mit den
Juden und die andern mit den Aposteln. 5 Als sich aber ein
Sturm erhob bei den Heiden und Juden und ihren Oberen und
sie sie misshandeln und steinigen wollten, 6 merkten sie
es und entflohen in die Städte Lykaoniens, nach Lystra und
Derbe, und in deren Umgebung 7 und predigten dort das
Evangelium.
In Lystra
8 Und es war ein Mann in
Lystra, der hatte schwache Füße und konnte nur sitzen; er
war gelähmt von Mutterleib an und hatte noch nie gehen
können. 9 Der hörte Paulus reden. Und als dieser ihn ansah
und merkte, dass er glaubte, ihm könne geholfen werden,
10 sprach er mit lauter Stimme: Stell dich aufrecht auf
deine Füße! Und er sprang auf und ging umher. 11 Als aber
das Volk sah, was Paulus getan hatte, erhoben sie ihre
Stimme und riefen auf Lykaonisch: Die Götter sind den
Menschen gleich geworden und zu uns herabgekommen. 12 Und
sie nannten Barnabas Zeus und Paulus Hermes, weil er das
Wort führte. 13 Und der Priester des Zeus aus dem Tempel
vor ihrer Stadt brachte Stiere und Kränze vor das Tor und
wollte opfern samt dem Volk.
14 Als das die Apostel
Barnabas und Paulus hörten, zerrissen sie ihre Kleider und
sprangen unter das Volk und schrien: 15 Ihr Männer, was
macht ihr da? Wir sind auch sterbliche Menschen wie ihr
und predigen euch das Evangelium, dass ihr euch bekehren
sollt von diesen falschen Göttern zu dem lebendigen Gott,
der Himmel und Erde und das Meer und alles, was darin ist,
gemacht hat. 16 Zwar hat er in den vergangenen Zeiten alle
Heiden ihre eigenen Wege gehen lassen; 17 und doch hat er
sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes getan
und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben,
hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt. –
18 Und obwohl sie das sagten, konnten sie kaum das Volk
davon abbringen, ihnen zu opfern.
19 Es kamen aber von
Antiochia und Ikonion Juden dorthin und überredeten das
Volk und steinigten Paulus und schleiften ihn zur Stadt
hinaus und meinten, er wäre gestorben. 20 Als ihn aber die
Jünger umringten, stand er auf und ging in die Stadt.
Die Rückkehr nach Antiochia in Syrien
Am nächsten Tag zog er
mit Barnabas weiter nach Derbe; 21 und sie predigten
dieser Stadt das Evangelium und machten viele zu Jüngern.
Dann kehrten sie zurück nach Lystra und Ikonion und
Antiochia, 22 stärkten die Seelen der Jünger und ermahnten
sie, im Glauben zu bleiben, und sagten: Wir müssen
durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen.
23 Und sie setzten in jeder Gemeinde Älteste ein, beteten
und fasteten und befahlen sie dem Herrn, an den sie
gläubig geworden waren. 24 Und sie zogen durch Pisidien
und kamen nach Pamphylien 25 und sagten das Wort in Perge
und zogen hinab nach Attalia.
26 Und von da fuhren sie
mit dem Schiff nach Antiochia, wo sie der Gnade Gottes
befohlen worden waren zu dem Werk, das sie nun
ausgerichtet hatten. 27 Als sie aber dort ankamen,
versammelten sie die Gemeinde und verkündeten, wie viel
Gott durch sie getan und wie er den Heiden die Tür des
Glaubens aufgetan hätte. 28 Sie blieben aber dort eine
nicht geringe Zeit bei den Jüngern.
|
1. Wo sprachen Paulus und Barnabas in Ikonion? (1)
2. Was war das Resultat ihres Redens? (2 - 4)
3. Warum verließen sie Ikonion? (5 - 6)
4. Inwiefern war das Heilungswunder in Lystra ähnlich dem, das in
Apostelgeschichte 3 geschah? (8 - 10)
5. Warum wollten die Menschen in Lystra Barnabas und Paulus anbeten?
(11)
6. Wie nannten die Leute von Lystra Barnabas und Paulus? (12)
7. Welcher Satz zeigt, daß Barnabas und Paulus sich weigerten
angebetet zu werden? (13 - 15)
8. Was überredeten die Juden aus Antiochien und Ikonion die Leute
von Lystra, Paulus anzutun? (19)
9. Was tat Paulus nach der Steinigung? (20)
10. Wohin ging er am nächsten Tag? (21)
11. Welche drei Dinge taten Paulus und Barnabas als sie wieder nach
Lystra, Ikonion und Antiochien zurückkehrten? (21 - 23)
12. Was taten Paulus und Barnabas, als sie zur
Gemeinde
in Antiochien
in Syrien zurückkehrten? (26 - 28)
Diskussionsfragen zu Kapitel 14
-
Warum, denkst du, hat Paulus nie Gebäude für Gottesdienste
gemietet oder gekauft?
-
Wie lange sollte jemand in der
Gemeinde
sein, bevor er als Ältester
eingesetzt wird?
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Kapitel 15
Die Apostelversammlung in Jerusalem
15 1 Und einige kamen
herab von Judäa und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch
nicht beschneiden lasst nach der Ordnung des Mose, könnt
ihr nicht selig werden. 2 Als nun Zwietracht entstand und
Paulus und Barnabas einen nicht geringen Streit mit ihnen
hatten, ordnete man an, dass Paulus und Barnabas und
einige andre von ihnen nach Jerusalem hinaufziehen sollten
zu den Aposteln und Ältesten um dieser Frage willen. 3 Und
sie wurden von der Gemeinde geleitet und zogen durch
Phönizien und Samarien und erzählten von der Bekehrung der
Heiden und machten damit allen Brüdern große Freude.
4 Als sie aber nach
Jerusalem kamen, wurden sie empfangen von der Gemeinde und
von den Aposteln und von den Ältesten. Und sie verkündeten,
wie viel Gott durch sie getan hatte. 5 Da traten einige
von der Partei der Pharisäer auf, die gläubig geworden
waren, und sprachen: Man muss sie beschneiden und ihnen
gebieten, das Gesetz des Mose zu halten. 6 Da kamen die
Apostel und die Ältesten zusammen, über diese Sache zu
beraten.
7 Als man sich aber lange
gestritten hatte, stand Petrus auf und sprach zu ihnen:
Ihr Männer, liebe Brüder, ihr wisst, dass Gott vor langer
Zeit unter euch bestimmt hat, dass durch meinen Mund die
Heiden das Wort des Evangeliums hörten und glaubten. 8 Und
Gott, der die Herzen kennt, hat es bezeugt und ihnen den
Heiligen Geist gegeben wie auch uns, 9 und er hat keinen
Unterschied gemacht zwischen uns und ihnen, nachdem er
ihre Herzen gereinigt hatte durch den Glauben. 10 Warum
versucht ihr denn nun Gott dadurch, dass ihr ein Joch auf
den Nacken der Jünger legt, das weder unsre Väter noch wir
haben tragen können? 11 Vielmehr glauben wir, durch die
Gnade des Herrn Jesus selig zu werden, ebenso wie auch sie.
12 Da schwieg die ganze Menge still und hörte Paulus und
Barnabas zu, die erzählten, wie große Zeichen und Wunder
Gott durch sie getan hatte unter den Heiden.
13 Danach, als sie
schwiegen, antwortete Jakobus und sprach: Ihr Männer,
liebe Brüder, hört mir zu! 14 Simon hat erzählt, wie Gott
zum ersten Mal die Heiden gnädig heimgesucht hat, um aus
ihnen ein Volk für seinen Namen zu gewinnen. 15 Und dazu
stimmen die Worte der Propheten, wie geschrieben steht
(Amos 9,11-12): 16 »Danach will ich mich wieder zu ihnen
wenden und will die zerfallene Hütte Davids wieder bauen,
und ihre Trümmer will ich wieder aufbauen und will sie
aufrichten, 17 damit die Menschen, die übrig geblieben
sind, nach dem Herrn fragen, dazu alle Heiden, über die
mein Name genannt ist, spricht der Herr, 18 der tut, was
von alters her bekannt ist.« 19 Darum meine ich, dass man
denen von den Heiden, die sich zu Gott bekehren, nicht
Unruhe mache, 20 sondern ihnen vorschreibe, dass sie sich
enthalten sollen von Befleckung durch Götzen und von
Unzucht und vom Erstickten und vom Blut. 21 Denn Mose hat
von alten Zeiten her in allen Städten solche, die ihn
predigen, und wird alle Sabbattage in den Synagogen
gelesen.
Die Beschlüsse der Apostelversammlung
22 Und die Apostel und
Ältesten beschlossen samt der ganzen Gemeinde, aus ihrer
Mitte Männer auszuwählen und mit Paulus und Barnabas nach
Antiochia zu senden, nämlich Judas mit dem Beinamen
Barsabbas und Silas, angesehene Männer unter den Brüdern.
23 Und sie gaben ein Schreiben in ihre Hand, also lautend:
Wir, die Apostel und
Ältesten, eure Brüder, wünschen Heil den Brüdern aus den
Heiden in Antiochia und Syrien und Zilizien. 24 Weil wir
gehört haben, dass einige von den Unsern, denen wir doch
nichts befohlen hatten, euch mit Lehren irregemacht und
eure Seelen verwirrt haben, 25 so haben wir, einmütig
versammelt, beschlossen, Männer auszuwählen und zu euch zu
senden mit unsern geliebten Brüdern Barnabas und Paulus,
26 Männer, die ihr Leben eingesetzt haben für den Namen
unseres Herrn Jesus Christus. 27 So haben wir Judas und
Silas gesandt, die euch mündlich dasselbe mitteilen werden.
28 Denn es gefällt dem Heiligen Geist und uns, euch weiter
keine Last aufzuerlegen als nur diese notwendigen Dinge:
29 dass ihr euch enthaltet vom Götzenopfer und vom Blut
und vom Erstickten und von Unzucht. Wenn ihr euch davor
bewahrt, tut ihr recht. Lebt wohl!
Die Benachrichtigung der Gemeinde in Antiochia
30 Als man sie hatte
gehen lassen, kamen sie nach Antiochia und versammelten
die Gemeinde und übergaben den Brief. 31 Als sie ihn lasen,
wurden sie über den Zuspruch froh. 32 Judas aber und
Silas, die selbst Propheten waren, ermahnten die Brüder
mit vielen Reden und stärkten sie. 33 Und als sie eine
Zeit lang dort verweilt hatten, ließen die Brüder sie mit
Frieden gehen zu denen, die sie gesandt hatten. 34 [siehe
Anmerkung Vers 33] 35 Paulus und Barnabas aber blieben in
Antiochia, lehrten und predigten mit vielen andern das
Wort des Herrn.
Der Beginn der zweiten Missionsreise
36 Nach einigen Tagen
sprach Paulus zu Barnabas: Lass uns wieder aufbrechen und
nach unsern Brüdern sehen in allen Städten, in denen wir
das Wort des Herrn verkündigt haben, wie es um sie steht.
37 Barnabas aber wollte, dass sie auch Johannes mit dem
Beinamen Markus mitnähmen. 38 Paulus aber hielt es nicht
für richtig, jemanden mitzunehmen, der sie in Pamphylien
verlassen hatte und nicht mit ihnen ans Werk gegangen war.
39 Und sie kamen scharf aneinander, sodass sie sich
trennten. Barnabas nahm Markus mit sich und fuhr nach
Zypern. 40 Paulus aber wählte Silas und zog fort, von den
Brüdern der Gnade Gottes befohlen. 41 Er zog aber durch
Syrien und Zilizien und stärkte die Gemeinden. |
1. Welche Lehre verursachte einen beträchtlichen Streit in der
Gemeinde
in Antiochien? (1 - 2)
2. Wie beschlossen sie die Frage zu klären? (2)
3. Was sagten die Pharisäer bei dieser Versammlung? (5)
4. Was sagte Petrus? (7 - 11)
5. Was verkündeten Barnabas und Paulus? (4, 12)
6. Wer faßte die Diskussion zusammen? (13 - 21)
7. Wer wurde mit Paulus und Barnabas geschickt, um den Bericht der
Gemeinde
nach Antiochien zu übermitteln? (22, 25 - 27)
8. Was schrieb der Rat betreff der Beschneidung und dem Halten des
Gesetzes? (23 - 24)
9. Wovon sollten sich die Heiden gemäß dem Schreiben der Apostel
fernhalten? (28 - 29)
10. Wie reagierte die
Gemeinde
in Antiochien auf den Brief aus
Jerusalem? (30 - 31)
11. Was veranlaßte Paulus eine „Zweite Missionsreise“ zu
unternehmen? (36)
12. Warum wollte Paulus Johannes Markus nicht auf die „zweite
Missionsreise“ mitnehmen? (37 - 38)
13. Wohin gingen Barnabas und Markus? (39)
14. Wen nahm Paulus auf die zweite Missionsreise mit? (40)
15. Wohin gingen sie? (41)
Diskussionsfragen zu Kapitel 15
-
Welche überflüssigen Dinge verlangen heutzutage manche von den
Neubekehrten, um gerettet zu werden?
-
Haben echte Christen jemals starke Meinungsverschiedenheiten?
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Kapitel 16
In Kleinasien
16 1 Er kam auch nach
Derbe und Lystra; und siehe, dort war ein Jünger mit Namen
Timotheus, der Sohn einer jüdischen Frau, die gläubig war,
und eines griechischen Vaters. 2 Der hatte einen guten Ruf
bei den Brüdern in Lystra und Ikonion. 3 Diesen wollte
Paulus mit sich ziehen lassen und er nahm ihn und
beschnitt ihn wegen der Juden, die in jener Gegend waren;
denn sie wussten alle, dass sein Vater ein Grieche war.
4 Als sie aber durch die
Städte zogen, übergaben sie ihnen die Beschlüsse, die von
den Aposteln und Ältesten in Jerusalem gefasst worden
waren, damit sie sich daran hielten. 5 Da wurden die
Gemeinden im Glauben gefestigt und nahmen täglich zu an
Zahl.
6 Sie zogen aber durch
Phrygien und das Land Galatien, da ihnen vom Heiligen
Geist verwehrt wurde, das Wort zu predigen in der Provinz
Asien. 7 Als sie aber bis nach Mysien gekommen waren,
versuchten sie, nach Bithynien zu reisen; doch der Geist
Jesu ließ es ihnen nicht zu. 8 Da zogen sie durch Mysien
und kamen hinab nach Troas.
Der Ruf nach Mazedonien
9 Und Paulus sah eine
Erscheinung bei Nacht: Ein Mann aus Mazedonien stand da
und bat ihn: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns!
10 Als er aber die Erscheinung gesehen hatte, da suchten
wir sogleich nach Mazedonien zu reisen, gewiss, dass uns
Gott dahin berufen hatte, ihnen das Evangelium zu predigen.
In Philippi
11 Da fuhren wir von
Troas ab und kamen geradewegs nach Samothrake, am nächsten
Tag nach Neapolis 12 und von da nach Philippi, das ist
eine Stadt des ersten Bezirks von Mazedonien, eine
römische Kolonie. Wir blieben aber einige Tage in dieser
Stadt. 13 Am Sabbattag gingen wir hinaus vor die Stadt an
den Fluss, wo wir dachten, dass man zu beten pflegte, und
wir setzten uns und redeten mit den Frauen, die dort
zusammenkamen.
Die Bekehrung der Lydia
14 Und eine
gottesfürchtige Frau mit Namen Lydia, eine Purpurhändlerin
aus der Stadt Thyatira, hörte zu; der tat der Herr das
Herz auf, sodass sie darauf Acht hatte, was von Paulus
geredet wurde. 15 Als sie aber mit ihrem Hause getauft
war, bat sie uns und sprach: Wenn ihr anerkennt, dass ich
an den Herrn glaube, so kommt in mein Haus und bleibt da.
Und sie nötigte uns.
Die Magd mit dem Wahrsagegeist
16 Es geschah aber, als
wir zum Gebet gingen, da begegnete uns eine Magd, die
hatte einen Wahrsagegeist und brachte ihren Herren viel
Gewinn ein mit ihrem Wahrsagen. 17 Die folgte Paulus und
uns überall hin und schrie: Diese Menschen sind Knechte
des allerhöchsten Gottes, die euch den Weg des Heils
verkündigen. 18 Das tat sie viele Tage lang. Paulus war
darüber so aufgebracht, dass er sich umwandte und zu dem
Geist sprach: Ich gebiete dir im Namen Jesu Christi, dass
du von ihr ausfährst. Und er fuhr aus zu derselben Stunde.
19 Als aber ihre Herren
sahen, dass damit ihre Hoffnung auf Gewinn ausgefahren
war, ergriffen sie Paulus und Silas, schleppten sie auf
den Markt vor die Oberen 20 und führten sie den
Stadtrichtern vor und sprachen: Diese Menschen bringen
unsre Stadt in Aufruhr; sie sind Juden 21 und verkünden
Ordnungen, die wir weder annehmen noch einhalten dürfen,
weil wir Römer sind. 22 Und das Volk wandte sich gegen sie;
und die Stadtrichter ließen ihnen die Kleider
herunterreißen und befahlen, sie mit Stöcken zu schlagen.
Paulus und Silas im Gefängnis
23 Nachdem man sie hart
geschlagen hatte, warf man sie ins Gefängnis und befahl
dem Aufseher, sie gut zu bewachen. 24 Als er diesen Befehl
empfangen hatte, warf er sie in das innerste Gefängnis und
legte ihre Füße in den Block.
25 Um Mitternacht aber
beteten Paulus und Silas und lobten Gott. Und die
Gefangenen hörten sie. 26 Plötzlich aber geschah ein
großes Erdbeben, sodass die Grundmauern des Gefängnisses
wankten. Und sogleich öffneten sich alle Türen und von
allen fielen die Fesseln ab. 27 Als aber der Aufseher aus
dem Schlaf auffuhr und sah die Türen des Gefängnisses
offen stehen, zog er das Schwert und wollte sich selbst
töten; denn er meinte, die Gefangenen wären entflohen. 28 Paulus
aber rief laut: Tu dir nichts an; denn wir sind alle hier!
29 Da forderte der
Aufseher ein Licht und stürzte hinein und fiel zitternd
Paulus und Silas zu Füßen. 30 Und er führte sie heraus und
sprach: Liebe Herren, was muss ich tun, dass ich gerettet
werde? 31 Sie sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, so
wirst du und dein Haus selig! 32 Und sie sagten ihm
das Wort des Herrn und allen, die in seinem Hause waren.
33 Und er nahm sie zu sich in derselben Stunde der Nacht
und wusch ihnen die Striemen. Und er ließ sich und alle
die Seinen sogleich taufen 34 und führte sie in sein Haus
und deckte ihnen den Tisch und freute sich mit seinem
ganzen Hause, dass er zum Glauben an Gott gekommen war.
35 Als
es aber Tag geworden war, sandten die Stadtrichter die
Amtsdiener und ließen sagen: Lass diese Männer frei!
36 Und der Aufseher überbrachte Paulus diese Botschaft:
Die Stadtrichter haben hergesandt, dass ihr frei sein
sollt. Nun kommt heraus und geht hin in Frieden! 37 Paulus
aber sprach zu ihnen: Sie haben uns ohne Recht und Urteil
öffentlich geschlagen, die wir doch römische Bürger sind,
und in das Gefängnis geworfen, und sollten uns nun
heimlich fortschicken? Nein! Sie sollen selbst kommen und
uns hinausführen! 38 Die Amtsdiener berichteten diese
Worte den Stadtrichtern. Da fürchteten sie sich, als sie
hörten, dass sie römische Bürger seien, 39 und kamen und
redeten ihnen zu, führten sie heraus und baten sie, die
Stadt zu verlassen. 40 Da gingen sie aus dem Gefängnis und
gingen zu der Lydia. Und als sie die Brüder gesehen und
sie getröstet hatten, zogen sie fort. |
1. Wen aus Lystra wählte Paulus, um mit ihm auf Missionsreise zu
gehen? (1 - 3)
2. Was übergaben sie den
Gemeinden, die sie besuchten? (4 - 5)
3. Warum konnten sie nicht nach Asien oder Bithynien gehen? (6 - 7)
4. Was veranlaßte sie nach Mazedonien zu gehen? (9 - 10)
5. Welche große Stadt in Mazedonien besuchten sie? (12)
6. Wohin gingen sie am Sabbat? (13)
7. Wessen Herz öffnete der Herr, daß sie sie bei sich beherbergte?
(14 - 15)
8. Warum waren die Herren der Magd, die den Wahrsagegeist hatte,
verärgert, als Paulus den Geist austrieb? (16 - 19)
9. Welche Anschuldigungen brachten diese Männer gegen Paulus und
Silas vor? (20 - 21)
10. Was taten die Stadtrichter mit Paulus und Silas? (22 - 24)
11. Was taten Paulus und Silas zu Mitternacht? (25)
12. Welches Wunder geschah? (26)
13. Was wollte der Kerkermeister tun? (27 - 28)
14. Welche Frage stellte der Kerkermeister Paulus und Silas? (30)
15. Wie beantworteten sie die Frage? (31 - 32)
16. Wer wurde getauft? (33)
17. Was wollten die Stadtrichter am nächsten Morgen tun? (35 - 39)
18. Warum fürchteten sich die Stadtrichter? (37, 38)
Diskussionsfragen zu Kapitel 16
-
Warum ist der Grund, den einige für ihre Taten angeben, nicht
immer der wirkliche Grund?
-
Welche Einstellung zeigst du, wenn du durch Trübsal gehst?
-
Genügt der „Glaube and den Herrn Jesus“ zur Errettung?
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Kapitel 17
In Thessalonich
17 1 Nachdem sie aber
durch Amphipolis und Apollonia gereist waren, kamen sie
nach Thessalonich; da war eine Synagoge der Juden. 2 Wie
nun Paulus gewohnt war, ging er zu ihnen hinein und redete
mit ihnen an drei Sabbaten von der Schrift, 3 tat sie
ihnen auf und legte ihnen dar, dass Christus leiden musste
und von den Toten auferstehen und dass dieser Jesus, den
ich – so sprach er – euch verkündige, der Christus ist. 4 Einige
von ihnen ließen sich überzeugen und schlossen sich Paulus
und Silas an, auch eine große Menge von gottesfürchtigen
Griechen, dazu nicht wenige von den angesehensten Frauen.
5 Aber die Juden
ereiferten sich und holten sich einige üble Männer aus dem
Pöbel, rotteten sich zusammen und richteten einen Aufruhr
in der Stadt an und zogen vor das Haus Jasons und suchten
sie, um sie vor das Volk zu führen. 6 Sie fanden sie aber
nicht. Da schleiften sie Jason und einige Brüder vor die
Oberen der Stadt und schrien: Diese, die den ganzen
Weltkreis erregen, sind jetzt auch hierher gekommen; 7 die
beherbergt Jason. Und diese alle handeln gegen des Kaisers
Gebote und sagen, ein anderer sei König, nämlich Jesus.
8 So brachten sie das Volk auf und die Oberen der Stadt,
die das hörten. 9 Und erst nachdem ihnen von Jason und den
andern Bürgschaft geleistet war, ließen sie sie frei.
In Beröa
10 Die Brüder aber
schickten noch in derselben Nacht Paulus und Silas nach
Beröa. Als sie dahin kamen, gingen sie in die Synagoge der
Juden. 11 Diese aber waren freundlicher als die in
Thessalonich; sie nahmen das Wort bereitwillig auf und
forschten täglich in der Schrift, ob sich's so verhielte.
12 So glaubten nun viele von ihnen, darunter nicht wenige
von den vornehmen griechischen Frauen und Männern. 13 Als
aber die Juden von Thessalonich erfuhren, dass auch in
Beröa das Wort Gottes von Paulus verkündigt wurde, kamen
sie und erregten Unruhe und verwirrten auch dort das Volk.
14 Da schickten die
Brüder Paulus sogleich weiter bis an das Meer; Silas und
Timotheus aber blieben zurück. 15 Die aber Paulus
geleiteten, brachten ihn bis nach Athen. Und nachdem sie
den Auftrag empfangen hatten, dass Silas und Timotheus so
schnell wie möglich zu ihm kommen sollten, kehrten sie
zurück.
In Athen
16 Als aber Paulus in
Athen auf sie wartete, ergrimmte sein Geist in ihm, als er
die Stadt voller Götzenbilder sah. 17 Und er redete zu den
Juden und den Gottesfürchtigen in der Synagoge und täglich
auf dem Markt zu denen, die sich einfanden. 18 Einige
Philosophen aber, Epikureer und Stoiker, stritten mit ihm.
Und einige von ihnen sprachen: Was will dieser Schwätzer
sagen? Andere aber: Es sieht so aus, als wolle er fremde
Götter verkündigen. Er hatte ihnen nämlich das Evangelium
von Jesus und von der Auferstehung verkündigt. 19 Sie
nahmen ihn aber mit und führten ihn auf den Areopag und
sprachen: Können wir erfahren, was das für eine neue Lehre
ist, die du lehrst? 20 Denn du bringst etwas Neues vor
unsere Ohren; nun wollen wir gerne wissen, was das ist.
21 Alle Athener nämlich, auch die Fremden, die bei ihnen
wohnten, hatten nichts anderes im Sinn, als etwas Neues zu
sagen oder zu hören.
22 Paulus aber stand
mitten auf dem Areopag und sprach: Ihr Männer von Athen,
ich sehe, dass ihr die Götter in allen Stücken sehr
verehrt. 23 Ich bin umhergegangen und habe eure
Heiligtümer angesehen und fand einen Altar, auf dem stand
geschrieben: Dem unbekannten Gott. Nun verkündige ich euch,
was ihr unwissend verehrt.
24 Gott, der die Welt
gemacht hat und alles, was darin ist, er, der Herr des
Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit
Händen gemacht sind. 25 Auch lässt er sich nicht von
Menschenhänden dienen wie einer, der etwas nötig hätte, da
er doch selber jedermann Leben und Odem und alles gibt.
26 Und er hat aus einem Menschen das ganze
Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf dem ganzen
Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt, wie lange sie
bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen, 27 damit
sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden
könnten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem
jeden unter uns. 28 Denn in ihm leben, weben und
sind wir; wie auch einige Dichter bei euch gesagt
haben: Wir sind seines Geschlechts. 29 Da wir nun
göttlichen Geschlechts sind, sollen wir nicht meinen, die
Gottheit sei gleich den goldenen, silbernen und steinernen
Bildern, durch menschliche Kunst und Gedanken gemacht.
30 Zwar hat Gott über die
Zeit der Unwissenheit hinweggesehen; nun aber gebietet er
den Menschen, dass alle an allen Enden Buße tun. 31 Denn
er hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis
richten will mit Gerechtigkeit durch einen Mann, den er
dazu bestimmt hat, und hat jedermann den Glauben angeboten,
indem er ihn von den Toten auferweckt hat.
32 Als
sie von der Auferstehung der Toten hörten, begannen die
einen zu spotten; die andern aber sprachen: Wir wollen
dich darüber ein andermal weiterhören. 33 So ging Paulus
von ihnen. 34 Einige Männer schlossen sich ihm an und
wurden gläubig; unter ihnen war auch Dionysius, einer aus
dem Rat, und eine Frau mit Namen Damaris und andere mit
ihnen. |
1. Wieviele Sabbattage redete Paulus zu den Leuten in Thessalonich?
(1 - 3)
2. Wie reagierten die Griechen? (4)
3. Wie reagierten die Juden? (5)
4. Welche Beschuldigungen brachten sie gegen Paulus und Silas vor?
(6 - 9)
5. Was wird über die Menschen in Beröa gesagt? (10 - 12)
6. Was taten die Juden von Thessalonich, als sie hörten, daß das
Wort Gottes in Beröa gepredigt wurde? (13 - 14)
7. Wie reagierte Paulus auf den Götzendienst in Athen? (15 - 16)
8. Wo, außer in den Synagogen, redete Paulus noch täglich? (17)
9. Welchen Zweigen der Philosophie begegnete Paulus? (18)
10. Welche Fragen stellten sie ihm auf dem Areopag? (19 - 21)
11. Welche Inschrift eines Altars verwendete Paulus, um seine
Predigt auf dem Areopag zu beginnen? (22 - 23)
12. Was waren einige der wichtigen Gedanken in seiner Predigt? (24)
13. Was zeigt die Kenntnis von Paulus über griechische Dichtung?
(28 - 29)
14. Was gebietet Gott jetzt? (30)
15. Warum spotteten einige Athener? (31 - 32)
16. Nenne zwei, die sich in Athen bekehrten (24)
Diskussionsfragen zu Kapitel 17
-
Wie sollst du dich entscheiden, ob du etwas, was du gehört hast,
glauben sollst?
-
Wie unterschied sich die Botschaft von Paulus in Athen von dem, was
er in anderen Städten gesprochen hatte?
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Kapitel 18
In Korinth
18 1 Danach verließ
Paulus Athen und kam nach Korinth 2 und fand einen Juden
mit Namen Aquila, aus Pontus gebürtig; der war mit seiner
Frau Priszilla kürzlich aus Italien gekommen, weil Kaiser
Klaudius allen Juden geboten hatte, Rom zu verlassen. Zu
denen ging Paulus. 3 Und weil er das gleiche Handwerk
hatte, blieb er bei ihnen und arbeitete mit ihnen; sie
waren nämlich von Beruf Zeltmacher. 4 Und er lehrte in der
Synagoge an allen Sabbaten und überzeugte Juden und
Griechen. 5 Als aber Silas und Timotheus aus Mazedonien
kamen, richtete sich Paulus ganz auf die Verkündigung des
Wortes und bezeugte den Juden, dass Jesus der Christus ist.
6 Als sie aber widerstrebten und lästerten, schüttelte er
die Kleider aus und sprach zu ihnen: Euer Blut komme über
euer Haupt; ohne Schuld gehe ich von nun an zu den Heiden.
7 Und er machte sich auf
von dort und kam in das Haus eines Mannes mit Namen Titius
Justus, eines Gottesfürchtigen; dessen Haus war neben der
Synagoge. 8 Krispus aber, der Vorsteher der Synagoge, kam
zum Glauben an den Herrn mit seinem ganzen Hause, und auch
viele Korinther, die zuhörten, wurden gläubig und ließen
sich taufen.
9 Es sprach aber der Herr
durch eine Erscheinung in der Nacht zu Paulus: Fürchte
dich nicht, sondern rede und schweige nicht! 10 Denn
ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir zu
schaden; denn ich habe ein großes Volk in dieser Stadt.
11 Er blieb aber dort ein Jahr und sechs Monate und lehrte
unter ihnen das Wort Gottes.
12 Als aber Gallio
Statthalter in Achaja war, empörten sich die Juden
einmütig gegen Paulus und führten ihn vor den Richterstuhl
13 und sprachen: Dieser Mensch überredet die Leute, Gott
zu dienen dem Gesetz zuwider. 14 Als aber Paulus den Mund
auftun wollte, sprach Gallio zu den Juden: Wenn es um
einen Frevel oder ein Vergehen ginge, ihr Juden, so würde
ich euch anhören, wie es recht ist; 15 weil es aber Fragen
sind über Lehre und Namen und das Gesetz bei euch, so seht
ihr selber zu; ich gedenke, darüber nicht Richter zu sein.
16 Und er trieb sie weg von dem Richterstuhl. 17 Da
ergriffen sie alle Sosthenes, den Vorsteher der Synagoge,
und schlugen ihn vor dem Richterstuhl und Gallio kümmerte
sich nicht darum.
Die Rückkehr nach Antiochia
18 Paulus aber blieb noch
eine Zeit lang dort. Danach nahm er Abschied von den
Brüdern und wollte nach Syrien fahren und mit ihm
Priszilla und Aquila. Zuvor ließ er sich in Kenchreä sein
Haupt scheren, denn er hatte ein Gelübde getan.
19 Und sie kamen nach
Ephesus und er ließ die beiden dort zurück; er aber ging
in die Synagoge und redete mit den Juden. 20 Sie baten ihn
aber, dass er längere Zeit bei ihnen bleibe. Doch er
willigte nicht ein, 21 sondern nahm Abschied von ihnen und
sprach: Will's Gott, so will ich wieder zu euch kommen.
Und er fuhr weg von Ephesus 22 und kam nach Cäsarea und
ging hinauf nach Jerusalem und grüßte die Gemeinde und zog
hinab nach Antiochia.
Der Beginn der dritten Missionsreise
23 Und nachdem er einige
Zeit geblieben war, brach er wieder auf und durchzog
nacheinander das galatische Land und Phrygien und stärkte
alle Jünger.
Apollos in Ephesus
24 Es kam aber nach
Ephesus ein Jude mit Namen Apollos, aus Alexandria
gebürtig, ein beredter Mann und gelehrt in der Schrift.
25 Dieser war unterwiesen im Weg des Herrn und redete
brennend im Geist und lehrte richtig von Jesus, wusste
aber nur von der Taufe des Johannes. 26 Er fing an, frei
und offen zu predigen in der Synagoge. Als ihn Aquila und
Priszilla hörten, nahmen sie ihn zu sich und legten ihm
den Weg Gottes noch genauer aus. 27 Als er aber nach
Achaja reisen wollte, schrieben die Brüder an die Jünger
dort und empfahlen ihnen, ihn aufzunehmen. Und als er
dahin gekommen war, half er denen viel, die gläubig
geworden waren durch die Gnade. 28 Denn er widerlegte die
Juden kräftig und erwies öffentlich durch die Schrift,
dass Jesus der Christus ist. |
1. Wen traf Paulus in Korinth, der das gleiche Handwerk hatte? (1 -
3)
2. Wem widerstanden jene in der Synagoge? (4 - 6)
3. Welche bedeutende Person in der Synagoge glaubte? (8)
4. Was hörte Paulus in einer Vision? (9 - 10)
5. Wie lange blieb Paulus in Korinth? (11)
6. Was tat Gallio, der Landvogt von Achaja, mit den Juden, die
Paulus vor den Richterstuhl brachten? (12 - 16)
7. Was taten die Griechen mit Sosthenes, dem Vorsteher der
Synagoge? (17)
8. Wen nahm Paulus mit nach Ephesus? (18)
9. Was versprach Paulus den Ephesern? (21)
10. Was tat Paulus in den Regionen Galatien und Phrygien, auf dem
Weg zurück nach Ephesus? (23)
11. Welche guten Eigenschaften hatte Apollos? (24 - 26)
12. Inwiefern war das, was er lehrte, unvollkommen? (25)
13. Was taten Aquilla und Priscilla für Apollos? (26)
14. Was taten die Brüder in Ephesus für Apollos, als er beschloß
nach Achaja zu gehen? (27)
15. Wie änderte sich der Dienst von Apollos, nachdem er Aquilla
und Priscilla getroffen hatte? (28)
Diskussionsfragen über Kapitel 18
-
Was kannst du von jemandem lernen, der weniger gebildet ist als du?
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