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Kapitel 19
Paulus in Ephesus
19 1 Es geschah aber, als
Apollos in Korinth war, dass Paulus durch das Hochland zog
und nach Ephesus kam und einige Jünger fand. 2 Zu denen
sprach er: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr
gläubig wurdet? Sie sprachen zu ihm: Wir haben noch nie
gehört, dass es einen Heiligen Geist gibt. 3 Und er fragte
sie: Worauf seid ihr denn getauft? Sie antworteten: Auf
die Taufe des Johannes. 4 Paulus aber sprach: Johannes hat
getauft mit der Taufe der Buße und dem Volk gesagt, sie
sollten an den glauben, der nach ihm kommen werde, nämlich
an Jesus. 5 Als sie das hörten, ließen sie sich taufen auf
den Namen des Herrn Jesus. 6 Und als Paulus die Hände auf
sie legte, kam der Heilige Geist auf sie und sie redeten
in Zungen und weissagten. 7 Es waren aber zusammen etwa
zwölf Männer.
8 Er ging aber in die
Synagoge und predigte frei und offen drei Monate lang,
lehrte und überzeugte sie von dem Reich Gottes. 9 Als aber
einige verstockt waren und nicht glaubten und vor der
Menge übel redeten von der Lehre, trennte er sich von
ihnen und sonderte auch die Jünger ab und redete täglich
in der Schule des Tyrannus. 10 Und das geschah zwei Jahre
lang, sodass alle, die in der Provinz Asien wohnten, das
Wort des Herrn hörten, Juden und Griechen.
11 Und Gott wirkte nicht
geringe Taten durch die Hände des Paulus. 12 So hielten
sie auch die Schweißtücher und andere Tücher, die er auf
seiner Haut getragen hatte, über die Kranken, und die
Krankheiten wichen von ihnen und die bösen Geister fuhren
aus.
13 Es unterstanden sich
aber einige von den Juden, die als Beschwörer umherzogen,
den Namen des Herrn Jesus zu nennen über denen, die böse
Geister hatten, und sprachen: Ich beschwöre euch bei dem
Jesus, den Paulus predigt. 14 Es waren aber sieben Söhne
eines jüdischen Hohenpriesters mit Namen Skevas, die dies
taten. 15 Aber der böse Geist antwortete und sprach zu
ihnen: Jesus kenne ich wohl und von Paulus weiß ich wohl;
aber wer seid ihr? 16 Und der Mensch, in dem der böse
Geist war, stürzte sich auf sie und überwältigte sie alle
und richtete sie so zu, dass sie nackt und verwundet aus
dem Haus flohen. 17 Das aber wurde allen bekannt, die in
Ephesus wohnten, Juden und Griechen; und Furcht befiel sie
alle und der Name des Herrn Jesus wurde hoch gelobt.
18 Es kamen auch viele
von denen, die gläubig geworden waren, und bekannten und
verkündeten, was sie getan hatten. 19 Viele aber, die
Zauberei getrieben hatten, brachten die Bücher zusammen
und verbrannten sie öffentlich und berechneten, was sie
wert waren, und kamen auf fünfzigtausend Silbergroschen.
20 So breitete sich das Wort aus durch die Kraft des Herrn
und wurde mächtig.
21 Als das geschehen war,
nahm sich Paulus im Geist vor, durch Mazedonien und Achaja
zu ziehen und nach Jerusalem zu reisen, und sprach: Wenn
ich dort gewesen bin, muss ich auch Rom sehen. 22 Und er
sandte zwei, die ihm dienten, Timotheus und Erastus, nach
Mazedonien; er aber blieb noch eine Weile in der Provinz
Asien.
Der Aufruhr des Demetrius
23 Es erhob sich aber um
diese Zeit eine nicht geringe Unruhe über den neuen Weg.
24 Denn einer mit Namen Demetrius, ein Goldschmied, machte
silberne Tempel der Diana und verschaffte denen vom
Handwerk nicht geringen Gewinn. 25 Diese und die
Zuarbeiter dieses Handwerks versammelte er und sprach:
Liebe Männer, ihr wisst, dass wir großen Gewinn von diesem
Gewerbe haben; 26 und ihr seht und hört, dass nicht allein
in Ephesus, sondern auch fast in der ganzen Provinz Asien
dieser Paulus viel Volk abspenstig macht, überredet und
spricht: Was mit Händen gemacht ist, das sind keine Götter.
27 Aber es droht nicht nur unser Gewerbe in Verruf zu
geraten, sondern auch der Tempel der großen Göttin Diana
wird für nichts geachtet werden und zudem wird ihre
göttliche Majestät untergehen, der doch die ganze Provinz
Asien und der Weltkreis Verehrung erweist. 28 Als sie das
hörten, wurden sie von Zorn erfüllt und schrien: Groß ist
die Diana der Epheser! 29 Und die ganze Stadt wurde voll
Getümmel; sie stürmten einmütig zum Theater und ergriffen
Gajus und Aristarch aus Mazedonien, die Gefährten des
Paulus.
30 Als aber Paulus unter
das Volk gehen wollte, ließen's ihm die Jünger nicht zu.
31 Auch einige der Oberen der Provinz Asien, die ihm
freundlich gesinnt waren, sandten zu ihm und ermahnten ihn,
sich nicht zum Theater zu begeben. 32 Dort schrien die
einen dies, die andern das, und die Versammlung war in
Verwirrung, und die meisten wussten nicht, warum sie
zusammengekommen waren. 33 Einige aber aus der Menge
unterrichteten den Alexander, den die Juden vorschickten.
Alexander aber winkte mit der Hand und wollte sich vor dem
Volk verantworten. 34 Als sie aber innewurden, dass er ein
Jude war, schrie alles wie aus einem Munde fast zwei
Stunden lang: Groß ist die Diana der Epheser!
35 Als aber der Kanzler
das Volk beruhigt hatte, sprach er: Ihr Männer von
Ephesus, wo ist ein Mensch, der nicht weiß, dass die Stadt
Ephesus eine Hüterin der großen Diana ist und ihres Bildes,
das vom Himmel gefallen ist? 36 Weil das nun
unwidersprechlich ist, sollt ihr euch ruhig verhalten und
nichts Unbedachtes tun. 37 Ihr habt diese Menschen
hergeführt, die weder Tempelräuber noch Lästerer unserer
Göttin sind. 38 Haben aber Demetrius und die mit ihm vom
Handwerk sind einen Anspruch an jemanden, so gibt es
Gerichte und Statthalter; da lasst sie sich untereinander
verklagen. 39 Wollt ihr aber darüber hinaus noch etwas, so
kann man es in einer ordentlichen Versammlung entscheiden.
40 Denn wir stehen in Gefahr, wegen der heutigen Empörung
verklagt zu werden, ohne dass ein Grund vorhanden ist, mit
dem wir diesen Aufruhr entschuldigen könnten. Und als er
dies gesagt hatte, ließ er die Versammlung gehen. |
1. Welche Fragen stellte Paulus den Jüngern von Johannes dem Täufer?
(1 - 3)
2. Wie wurden sie wieder getauft? (4 -5)
3. Was geschah als Paulus ihnen die Hände auflegte? (6)
4. Wie lange sprach Paulus in der Synagoge? (8)
5. Wie lange sprach Paulus in der Schule von Tyranus? (9 - 10)
6. Welche bemerkenswerte Feststellung beschreibt die Verbreitung
des Evangeliums in Asien? (10)
7. Was waren die besonderen Wunder? (11 - 12)
8. Wer versuchte die Wunder, die Paulus tat zu imitieren? (13 - 16)
9. Was widerfuhr diesen Nachahmern? (16)
10. Was taten jene, die Zauberkünste ausübten, mit ihren Büchern?
(17 - 19)
11. Was wird über das Wort Gottes gesagt? (20)
12. Wen sandte Paulus voraus nach Mazedonien? (22)
13. Insbesondere welcher Mann erhob sich gegen Paulus in Ephesus?
(23 - 27)
14. Was war der wahre Grund seines Aufstandes gegen Paulus? (24 -
25, 27)
15. Was für ein Aufruhr war die Folge? (28 - 34)
16. Was schrien die Epheser zwei Stunden lang? (34)
17. Wer beschwichtigte sie schließlich? (35 - 41)
18. Worüber war er besorgt? (40)
Diskussionsfragen zu Kapitel 19
-
Sollte das Bringen von Tüchlein zu Kranken auch uns als Vorbild
dienen?
-
Welche Bücher sollten heutzutage verbrannt werden?
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Kapitel 20
Paulus in Mazedonien und Griechenland
20 1 Als nun das Getümmel
aufgehört hatte, rief Paulus die Jünger zu sich und
tröstete sie, nahm Abschied und brach auf, um nach
Mazedonien zu reisen. 2 Und als er diese Gegenden
durchzogen und die Gemeinden mit vielen Worten ermahnt
hatte, kam er nach Griechenland 3 und blieb dort drei
Monate. Da ihm aber die Juden nachstellten, als er zu
Schiff nach Syrien fahren wollte, beschloss er, durch
Mazedonien zurückzukehren. 4 Es zogen aber mit ihm Sopater
aus Beröa, der Sohn des Pyrrhus, aus Thessalonich aber
Aristarch und Sekundus und Gajus aus Derbe und Timotheus,
aus der Provinz Asien aber Tychikus und Trophimus. 5 Diese
reisten voraus und warteten auf uns in Troas.
In Troas
6 Wir aber fuhren nach
den Tagen der Ungesäuerten Brote mit dem Schiff von
Philippi ab und kamen am fünften Tag zu ihnen nach Troas
und blieben dort sieben Tage.
7 Am ersten Tag der Woche
aber, als wir versammelt waren, das Brot zu brechen,
predigte ihnen Paulus, und da er am nächsten Tag
weiterreisen wollte, zog er die Rede hin bis Mitternacht.
8 Und es waren viele Lampen in dem Obergemach, wo wir
versammelt waren. 9 Es saß aber ein junger Mann mit Namen
Eutychus in einem Fenster und sank in einen tiefen Schlaf,
weil Paulus so lange redete; und vom Schlaf überwältigt
fiel er hinunter vom dritten Stock und wurde tot
aufgehoben. 10 Paulus aber ging hinab und warf sich über
ihn, umfing ihn und sprach: Macht kein Getümmel; denn es
ist Leben in ihm. 11 Dann ging er hinauf und brach das
Brot und aß und redete viel mit ihnen, bis der Tag anbrach;
und so zog er hinweg. 12 Sie brachten aber den jungen Mann
lebend herein und wurden nicht wenig getröstet.
Die Reise nach Milet
13 Wir aber zogen voraus
zum Schiff und fuhren nach Assos und wollten dort Paulus
zu uns nehmen; denn er hatte es so befohlen, weil er
selbst zu Fuß gehen wollte. 14 Als er uns nun traf in
Assos, nahmen wir ihn zu uns und kamen nach Mitylene.
15 Und von dort fuhren wir weiter und kamen am nächsten
Tag auf die Höhe von Chios; am folgenden Tag gelangten wir
nach Samos und am nächsten Tag kamen wir nach Milet. 16 Denn
Paulus hatte beschlossen, an Ephesus vorüberzufahren, um
in der Provinz Asien keine Zeit zu verlieren; denn er
eilte, am Pfingsttag in Jerusalem zu sein, wenn es ihm
möglich wäre.
Die Abschiedsrede des Paulus an die Ältesten von Ephesus
17 Aber von Milet sandte
er nach Ephesus und ließ die Ältesten der Gemeinde rufen.
18 Als aber die zu ihm kamen, sprach er zu ihnen: Ihr
wisst, wie ich mich vom ersten Tag an, als ich in die
Provinz Asien gekommen bin, die ganze Zeit bei euch
verhalten habe, 19 wie ich dem Herrn gedient habe in aller
Demut und mit Tränen und unter Anfechtungen, die mir durch
die Nachstellungen der Juden widerfahren sind. 20 Ich habe
euch nichts vorenthalten, was nützlich ist, dass ich's
euch nicht verkündigt und gelehrt hätte, öffentlich und in
den Häusern, 21 und habe Juden und Griechen bezeugt die
Umkehr zu Gott und den Glauben an unsern Herrn Jesus.
22 Und nun siehe, durch
den Geist gebunden, fahre ich nach Jerusalem und weiß
nicht, was mir dort begegnen wird, 23 nur dass der Heilige
Geist in allen Städten mir bezeugt, dass Fesseln und
Bedrängnisse auf mich warten. 24 Aber ich achte mein Leben
nicht der Rede wert, wenn ich nur meinen Lauf vollende und
das Amt ausrichte, das ich von dem Herrn Jesus empfangen
habe, zu bezeugen das Evangelium von der Gnade Gottes.
25 Und nun siehe, ich weiß, dass ihr mein Angesicht nicht
mehr sehen werdet, ihr alle, zu denen ich hingekommen bin
und das Reich gepredigt habe. 26 Darum bezeuge ich euch am
heutigen Tage, dass ich rein bin vom Blut aller; 27 denn
ich habe nicht unterlassen, euch den ganzen Ratschluss
Gottes zu verkündigen.
28 So habt nun Acht
auf euch selbst und auf die ganze Herde, in der euch der
Heilige Geist eingesetzt hat zu Bischöfen, zu weiden die
Gemeinde Gottes, die er durch sein eigenes Blut erworben
hat. 29 Denn das weiß ich, dass nach meinem Abschied
reißende Wölfe zu euch kommen, die die Herde nicht
verschonen werden. 30 Auch aus eurer Mitte werden Männer
aufstehen, die Verkehrtes lehren, um die Jünger an sich zu
ziehen. 31 Darum seid wachsam und denkt daran, dass ich
drei Jahre lang Tag und Nacht nicht abgelassen habe, einen
jeden unter Tränen zu ermahnen.
32 Und nun befehle ich
euch Gott und dem Wort seiner Gnade, der da mächtig ist,
euch zu erbauen und euch das Erbe zu geben mit allen, die
geheiligt sind. 33 Ich habe von niemandem Silber oder Gold
oder Kleidung begehrt. 34 Denn ihr wisst selber, dass mir
diese Hände zum Unterhalt gedient haben für mich und die,
die mit mir gewesen sind. 35 Ich habe euch in allem
gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen
annehmen muss im Gedenken an das Wort des Herrn Jesus, der
selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen.
36 Und als er das gesagt
hatte, kniete er nieder und betete mit ihnen allen. 37 Da
begannen alle laut zu weinen und sie fielen Paulus um den
Hals und küssten ihn, 38 am allermeisten betrübt über das
Wort, das er gesagt hatte, sie würden sein Angesicht nicht
mehr sehen. Und sie geleiteten ihn auf das Schiff. |
1. Wer waren die Reisebegleiter von Paulus? (4)
2. Wie lange predigte Paulus in Troas? (5 - 8)
3. Wer fiel vom dritten Stock, als Paulus predigte? (9 - 12)
4. Wie reiste Paulus nach Assos? (13)
5. Nach wem sandte Paulus von Milet? (17)
6. Was war die Einstellung von Paulus, als er mit den Ephesern war?
(19, 26, 31)
7. Was war seine Methode? (20)
8. Was war seine Botschaft? (20, 27)
9. Wer waren seine Zuhörer? (21)
10. Wie sah seine persönliche Zukunft aus? (22 - 23)
11. Was zeigte seinen Mut? (24, 25)
12. Welche Schlußanweisungen gab er? (28)
13. Welchen Gefahren war die
Gemeinde
nach dem Abscheiden von Paulus
ausgesetzt? (29 - 30)
14. Was konnte das Wort von Gottes Gnade für die
Gemeinde
in Ephesus
tun? (32)
15. Wie verdiente Paulus seinen Unterhalt? (33 - 35)
16. Warum war die
Gemeinde
in Ephesus so traurig? (36 - 38)
Diskussionsfragen zu Kapitel 20
-
Können die inneren Feinde einer
Gemeinde
ganausoviel Schaden
anrichten wie die Feinde von außen?
-
Warum warten wir bis Leute abreisen oder abwesend sind, bevor wir
sie schätzen?
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Kapitel 21
Von Milet nach Cäsarea
21 1 Als wir uns nun von
ihnen losgerissen hatten und abgefahren waren, kamen wir
geradewegs nach Kos und am folgenden Tage nach Rhodos und
von da nach Patara. 2 Und als wir ein Schiff fanden, das
nach Phönizien fuhr, stiegen wir ein und fuhren ab. 3 Als
aber Zypern in Sicht kam, ließen wir es linker Hand liegen
und fuhren nach Syrien und kamen in Tyrus an, denn dort
sollte das Schiff die Ware ausladen. 4 Als wir nun die
Jünger fanden, blieben wir sieben Tage dort. Die sagten
Paulus durch den Geist, er solle nicht nach Jerusalem
hinaufziehen.
5 Und es geschah, als wir
die Tage zugebracht hatten, da machten wir uns auf und
reisten weiter. Und sie geleiteten uns alle mit Frauen und
Kindern bis hinaus vor die Stadt, und wir knieten nieder
am Ufer und beteten. 6 Und als wir voneinander Abschied
genommen hatten, stiegen wir ins Schiff; jene aber wandten
sich wieder heimwärts. 7 Wir beendeten die Seefahrt und
kamen von Tyrus nach Ptolemaïs, begrüßten die Brüder und
blieben einen Tag bei ihnen.
8 Am nächsten Tag zogen
wir weiter und kamen nach Cäsarea und gingen in das Haus
des Philippus, des Evangelisten, der einer von den sieben
war, und blieben bei ihm. 9 Der hatte vier Töchter, die
waren Jungfrauen und weissagten.
10 Und als wir mehrere
Tage dablieben, kam ein Prophet mit Namen Agabus aus Judäa
herab. 11 Und als er zu uns kam, nahm er den Gürtel des
Paulus und band sich die Füße und Hände und sprach: Das
sagt der Heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört,
werden die Juden in Jerusalem so binden und überantworten
in die Hände der Heiden. 12 Als wir aber das hörten, baten
wir und die aus dem Ort, dass er nicht hinauf nach
Jerusalem zöge. 13 Paulus aber antwortete: Was macht ihr,
dass ihr weint und brecht mir mein Herz? Denn ich bin
bereit, nicht allein mich binden zu lassen, sondern auch
zu sterben in Jerusalem für den Namen des Herrn Jesus. 14 Da
er sich aber nicht überreden ließ, schwiegen wir und
sprachen: Des Herrn Wille geschehe.
Die Ankunft in Jerusalem
15 Und nach diesen Tagen
machten wir uns fertig und zogen hinauf nach Jerusalem.
16 Es kamen aber mit uns auch einige Jünger aus Cäsarea
und führten uns zu einem alten Jünger mit Namen Mnason aus
Zypern, bei dem wir zu Gast sein sollten. 17 Als wir nun
nach Jerusalem kamen, nahmen uns die Brüder gerne auf.
18 Am nächsten Tag aber
ging Paulus mit uns zu Jakobus und es kamen die Ältesten
alle dorthin. 19 Und als er sie begrüßt hatte, erzählte er
eins nach dem andern, was Gott unter den Heiden durch
seinen Dienst getan hatte. 20 Als sie aber das hörten,
lobten sie Gott und sprachen zu ihm: Bruder, du siehst,
wie viel tausend Juden gläubig geworden sind und alle sind
Eiferer für das Gesetz. 21 Ihnen ist aber berichtet worden
über dich, dass du alle Juden, die unter den Heiden wohnen,
den Abfall von Mose lehrst und sagst, sie sollen ihre
Kinder nicht beschneiden und auch nicht nach den Ordnungen
leben. 22 Was nun? Auf jeden Fall werden sie hören, dass
du gekommen bist.
23 So tu nun das, was wir
dir sagen. Wir haben vier Männer, die haben ein Gelübde
auf sich genommen; 24 die nimm zu dir und lass dich
reinigen mit ihnen und trage die Kosten für sie, dass sie
ihr Haupt scheren können; so werden alle erkennen, dass es
nicht so ist, wie man ihnen über dich berichtet hat,
sondern dass du selber auch nach dem Gesetz lebst und es
hältst. 25 Wegen der gläubig gewordenen Heiden aber haben
wir beschlossen und geschrieben, dass sie sich hüten
sollen vor dem Götzenopfer, vor Blut, vor Ersticktem und
vor Unzucht. 26 Da nahm Paulus die Männer zu sich und
reinigte sich am nächsten Tag mit ihnen und ging in den
Tempel und zeigte an, dass die Tage der Reinigung beendet
sein sollten, sobald für jeden von ihnen das Opfer
dargebracht wäre.
Die Verhaftung des Paulus
27 Als aber die sieben
Tage zu Ende gingen, sahen ihn die Juden aus der Provinz
Asien im Tempel und erregten das ganze Volk, legten die
Hände an ihn 28 und schrien: Ihr Männer von Israel, helft!
Dies ist der Mensch, der alle Menschen an allen Enden
lehrt gegen unser Volk, gegen das Gesetz und gegen diese
Stätte; dazu hat er auch Griechen in den Tempel geführt
und diese heilige Stätte entweiht. 29 Denn sie hatten
Trophimus, den Epheser, mit ihm in der Stadt gesehen; den,
meinten sie, hätte Paulus in den Tempel geführt. 30 Und
die ganze Stadt wurde erregt und es entstand ein Auflauf
des Volkes. Sie ergriffen aber Paulus und zogen ihn zum
Tempel hinaus. Und sogleich wurden die Tore zugeschlossen.
31 Als sie ihn aber töten
wollten, kam die Nachricht hinauf vor den Oberst der
Abteilung, dass ganz Jerusalem in Aufruhr sei. 32 Der nahm
sogleich Soldaten und Hauptleute und lief hinunter zu
ihnen. Als sie aber den Oberst und die Soldaten sahen,
hörten sie auf, Paulus zu schlagen. 33 Als nun der Oberst
herangekommen war, nahm er ihn fest und ließ ihn fesseln
mit zwei Ketten und fragte, wer er wäre und was er getan
hätte. 34 Einer aber rief dies, der andre das im Volk. Da
er aber nichts Gewisses erfahren konnte wegen des
Getümmels, ließ er ihn in die Burg führen. 35 Und als er
an die Stufen kam, mussten ihn die Soldaten tragen wegen
des Ungestüms des Volkes; 36 denn die Menge folgte und
schrie: Weg mit ihm!
37 Als nun Paulus in die
Burg geführt werden sollte, fragte er den Oberst: Darf ich
mit dir reden? Er aber sprach: Kannst du Griechisch? 38 Bist
du nicht der Ägypter, der vor diesen Tagen einen Aufruhr
gemacht und viertausend von den Aufrührern in die Wüste
hinausgeführt hat? 39 Paulus aber sprach: Ich bin ein
jüdischer Mann aus Tarsus in Zilizien, Bürger einer
namhaften Stadt. Ich bitte dich, erlaube mir, zu dem Volk
zu reden. 40 Als er es ihm aber erlaubte, trat Paulus auf
die Stufen und winkte dem Volk mit der Hand. Da entstand
eine große Stille und er redete zu ihnen auf Hebräisch und
sprach: |
1. Was sagten die Jünger in Tyrus zu Paulus? (3 - 4)
2. Welcher Titel wurde Philippus gegeben? (8)
3. Was taten die Töchter von Philippus? (9)
4. Was sagte Agabus voraus? (10 - 11)
5. Was antwortete Paulus darauf? (13)
6. Wer beherbergte sie in Jerusalem? (15 - 16)
7. Was verkündete Paulus dem Jakobus und den Ältesten in
Jerusalem? (18 - 19)
8. Was überzeugte die
Gemeinde
in Jerusalem, Paulus zu tun? (20 -
26)
9. Welche Anschuldigung brachten die Juden gegen Paulus? (27 - 29)
10. Wer rettete Paulus davor, getötet zu werden? (30 - 32)
11. Wohin brachten die Retter Paulus? (33 - 35)
12. Was rief die Menge? (36)
13. Was bat Paulus den Oberhauptmann? (37 - 39)
14. In welcher Sprache sprach Paulus von den Stufen der Burg zur
Menge? (40)
Diskussionfragen zu Kapitel 21
-
Handelte Paulus wider den Heiligen Geist, als er nach Jerusalem
ging?
-
Beging Paulus einen Fehler, als er sich mit den 4 Juden reinigte,
die ein Gelübde abgelegt hatten?
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Kapitel 22
Die Verteidigungsrede des Paulus
221 Ihr
Männer, liebe Brüder und Väter, hört mir zu, wenn ich mich
jetzt vor euch verantworte.
2 Als sie
aber hörten, dass er auf Hebräisch zu ihnen redete, wurden
sie noch stiller. Und er sprach:
3 Ich bin
ein jüdischer Mann, geboren in Tarsus in Zilizien,
aufgewachsen aber in dieser Stadt und mit aller Sorgfalt
unterwiesen im väterlichen Gesetz zu Füßen Gamaliels, und
war ein Eiferer für Gott, wie ihr es heute alle seid.
4 Ich
habe die neue Lehre verfolgt bis auf den Tod; ich band
Männer und Frauen und warf sie ins Gefängnis,
5 wie
mir auch der Hohepriester und alle Ältesten bezeugen. Von
ihnen empfing ich auch Briefe an die Brüder und reiste
nach Damaskus, um auch die, die dort waren, gefesselt nach
Jerusalem zu führen, damit sie bestraft würden.
6 Es
geschah aber, als ich dorthin zog und in die Nähe von
Damaskus kam, da umleuchtete mich plötzlich um die
Mittagszeit ein großes Licht vom Himmel.
7 Und
ich fiel zu Boden und hörte eine Stimme, die sprach zu mir:
Saul, Saul, was verfolgst du mich?
8 Ich
antwortete aber: Herr, wer bist du? Und er sprach zu mir:
Ich bin Jesus von Nazareth, den du verfolgst.
9 Die
aber mit mir waren, sahen zwar das Licht, aber die Stimme
dessen, der mit mir redete, hörten sie nicht.
10 Ich
fragte aber: Herr, was soll ich tun? Und der Herr sprach
zu mir: Steh auf und geh nach Damaskus. Dort wird man dir
alles sagen, was dir zu tun aufgetragen ist.
11 Als
ich aber, geblendet von der Klarheit dieses Lichtes, nicht
sehen konnte, wurde ich an der Hand geleitet von denen,
die bei mir waren, und kam nach Damaskus.
12 Da war
aber ein gottesfürchtiger Mann, der sich an das Gesetz
hielt, mit Namen Hananias, der einen guten Ruf bei allen
Juden hatte, die dort wohnten.
13 Der kam
zu mir, trat vor mich hin und sprach zu mir: Saul, lieber
Bruder, sei sehend. Und zur selben Stunde konnte ich ihn
sehen.
14 Er aber
sprach: Der Gott unserer Väter hat dich erwählt, dass du
seinen Willen erkennen sollst und den Gerechten sehen und
die Stimme aus seinem Munde hören;
15 denn du
wirst für ihn vor allen Menschen Zeuge sein von dem, was
du gesehen und gehört hast.
16 Und
nun, was zögerst du? Steh auf und rufe seinen Namen an und
lass dich taufen und deine Sünden abwaschen.
17 Es
geschah aber, als ich wieder nach Jerusalem kam und im
Tempel betete, dass ich in Verzückung geriet
18 und
ihn sah. Da sprach er zu mir: Eile und mach dich schnell
auf aus Jerusalem; denn dein Zeugnis von mir werden sie
nicht annehmen.
19 Und ich
sprach: Herr, sie wissen doch, dass ich die, die an dich
glaubten, gefangen nahm und in den Synagogen geißeln ließ.
20 Und
als das Blut des Stephanus, deines Zeugen, vergossen wurde,
stand ich auch dabei und hatte Gefallen daran und bewachte
denen die Kleider, die ihn töteten.
21 Und er
sprach zu mir: Geh hin; denn ich will dich in die Ferne zu
den Heiden senden.
Paulus vor dem römischen Oberst
22 Sie
hörten ihm aber zu bis zu diesem Wort; dann erhoben sie
ihre Stimme und riefen: Hinweg mit diesem von der Erde!
Denn er darf nicht mehr leben.
23 Als
sie aber schrien und ihre Kleider abwarfen und Staub in
die Luft wirbelten,
24 befahl
der Oberst, ihn in die Burg zu führen, und sagte, dass man
ihn geißeln und verhören sollte, um zu erfahren, aus
welchem Grund sie so gegen ihn schrien.
25 Als
man ihn aber zum Geißeln festband, sprach Paulus zu dem
Hauptmann, der dabeistand: Ist es erlaubt bei euch, einen
Menschen, der römischer Bürger ist, ohne Urteil zu geißeln?
26 Als
das der Hauptmann hörte, ging er zu dem Oberst und
berichtete ihm und sprach: Was willst du tun? Dieser
Mensch ist römischer Bürger.
27 Da kam der Oberst zu ihm und fragte ihn: Sage mir,
bist du römischer Bürger? Er aber sprach: Ja.
28 Da
sagte der Oberst: Ich habe dies Bürgerrecht für viel Geld
erworben. Paulus aber sprach: Ich aber bin schon als
römischer Bürger geboren.
29 Da
ließen sogleich von ihm ab, die ihn verhören sollten. Und
der Oberst fürchtete sich, als er vernahm, dass es ein
römischer Bürger war, den er hatte festbinden lassen.
30 Am
nächsten Tag wollte er genau erkunden, warum Paulus von
den Juden verklagt wurde. Er ließ ihn von den Ketten lösen
und befahl den Hohenpriestern und dem ganzen Hohen Rat
zusammenzukommen und führte Paulus hinab und stellte ihn
vor sie. |
1. Wie identifizierte sich Paulus mit den Zuhörern, als er sich
von den Stufen der Burg verantwortete? (1 - 3)
2. Welcher große Gelehrte hatte Saulus vor seiner Bekehrung
gelehrt? (3)
3. Worüber sprach Paulus im Großteil seiner Verteidigungsrede? (4
- 16)
4. Was sagte Paulus, das die Juden so erzürnte? (21 - 23)
5. Wie hatte der Oberhauptmann vor, Paulus zu verhören? (24)
6. Wie vermied Paulus die Geißelung? (25 - 29)
7. Wem wurde befohlen, mit dem Oberhauptmann und Paulus
zusammenzutreffen? (30)
Diskussionsfragen zu Kapitel 22
-
Wie kannst du dich mit deinen Zuhörern identifizieren?
-
Welche Vorteile bringt dir deine Staatsbürgerschaft?
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Kapitel 23
Paulus vor dem Hohen Rat
23 1 Paulus aber sah den
Hohen Rat an und sprach: Ihr Männer, liebe Brüder, ich
habe mein Leben mit gutem Gewissen vor Gott geführt bis
auf diesen Tag. 2 Der Hohepriester Hananias aber befahl
denen, die um ihn standen, ihn auf den Mund zu schlagen.
3 Da sprach Paulus zu ihm: Gott wird dich schlagen, du
getünchte Wand! Sitzt du da und richtest mich nach dem
Gesetz und lässt mich schlagen gegen das Gesetz? 4 Aber
die dabeistanden, sprachen: Schmähst du den Hohenpriester
Gottes? 5 Und Paulus sprach: Liebe Brüder, ich wusste es
nicht, dass er der Hohepriester ist. Denn es steht
geschrieben (2.Mose 22,27): »Dem Obersten deines Volkes
sollst du nicht fluchen.«
6 Als aber Paulus
erkannte, dass ein Teil Sadduzäer war und der andere Teil
Pharisäer, rief er im Rat: Ihr Männer, liebe Brüder, ich
bin ein Pharisäer und ein Sohn von Pharisäern. Ich werde
angeklagt um der Hoffnung und um der Auferstehung der
Toten willen. 7 Als er aber das sagte, entstand Zwietracht
zwischen Pharisäern und Sadduzäern und die Versammlung
spaltete sich. 8 Denn die Sadduzäer sagen, es gebe keine
Auferstehung noch Engel und Geister; die Pharisäer aber
lehren beides. 9 Es entstand aber ein großes Geschrei; und
einige Schriftgelehrte von der Partei der Pharisäer
standen auf, stritten und sprachen: Wir finden nichts
Böses an diesem Menschen; vielleicht hat ein Geist oder
ein Engel mit ihm geredet. 10 Als aber die Zwietracht groß
wurde, befürchtete der Oberst, sie könnten Paulus
zerreißen, und ließ Soldaten hinabgehen und Paulus ihnen
entreißen und in die Burg führen.
11 In der folgenden Nacht
aber stand der Herr bei ihm und sprach: Sei getrost! Denn
wie du für mich in Jerusalem Zeuge warst, so musst du auch
in Rom Zeuge sein.
Der Mordanschlag gegen Paulus
12 Als es aber Tag wurde,
rotteten sich einige Juden zusammen und verschworen sich,
weder zu essen noch zu trinken, bis sie Paulus getötet
hätten. 13 Es waren aber mehr als vierzig, die diese
Verschwörung machten. 14 Die gingen zu den Hohenpriestern
und Ältesten und sprachen: Wir haben uns durch einen Eid
gebunden, nichts zu essen, bis wir Paulus getötet haben.
15 So wirkt nun ihr mit dem Hohen Rat bei dem Oberst
darauf hin, dass er ihn zu euch herunterführen lässt, als
wolltet ihr ihn genauer verhören; wir aber sind bereit,
ihn zu töten, ehe er vor euch kommt.
16 Als aber der Sohn der
Schwester des Paulus von dem Anschlag hörte, ging er und
kam in die Burg und berichtete es Paulus. 17 Paulus aber
rief einen von den Hauptleuten zu sich und sprach: Führe
diesen jungen Mann zu dem Oberst, denn er hat ihm etwas zu
sagen. 18 Der nahm ihn und führte ihn zum Oberst und
sprach: Der Gefangene Paulus hat mich zu sich rufen lassen
und mich gebeten, diesen jungen Mann zu dir zu führen, der
dir etwas zu sagen hat. 19 Da nahm ihn der Oberst bei der
Hand und führte ihn beiseite und fragte ihn: Was ist's,
das du mir zu sagen hast? 20 Er aber sprach: Die Juden
sind übereingekommen, dich zu bitten, dass du Paulus
morgen vor den Hohen Rat hinunterbringen lässt, so als
wollten sie ihn genauer verhören. 21 Du aber traue ihnen
nicht; denn mehr als vierzig Männer von ihnen lauern ihm
auf; die haben sich verschworen, weder zu essen noch zu
trinken, bis sie ihn getötet hätten; und jetzt sind sie
bereit und warten auf deine Zusage. 22 Da ließ der Oberst
den jungen Mann gehen und gebot ihm, niemandem zu sagen,
dass er ihm das eröffnet hätte.
Die Überführung des Paulus nach Cäsarea
23 Und der Oberst rief
zwei Hauptleute zu sich und sprach: Rüstet zweihundert
Soldaten, dass sie nach Cäsarea ziehen, und siebzig Reiter
und zweihundert Schützen für die dritte Stunde der Nacht;
24 und haltet Tiere bereit, Paulus draufzusetzen und
wohlverwahrt zu bringen zum Statthalter Felix. 25 Und er
schrieb einen Brief, der lautete:
26 Klaudius Lysias dem
edlen Statthalter Felix: Gruß zuvor! 27 Diesen Mann hatten
die Juden ergriffen und wollten ihn töten. Da kam ich mit
Soldaten dazu und entriss ihnen den und erfuhr, dass er
ein römischer Bürger ist. 28 Da ich aber erkunden wollte,
weshalb sie ihn anklagten, führte ich ihn hinunter vor
ihren Hohen Rat. 29 Da fand ich, dass er beschuldigt wird
wegen Fragen ihres Gesetzes, aber keine Anklage gegen sich
hatte, auf die Tod oder Gefängnis steht. 30 Und als vor
mich kam, dass ein Anschlag gegen den Mann geplant sei,
sandte ich ihn sogleich zu dir und wies auch die Kläger
an, vor dir zu sagen, was sie gegen ihn hätten.
31 Die Soldaten nahmen
Paulus, wie ihnen befohlen war, und führten ihn in der
Nacht nach Antipatris. 32 Am nächsten Tag aber ließen sie
die Reiter mit ihm ziehen und kehrten wieder in die Burg
zurück. 33 Als aber jene nach Cäsarea kamen, übergaben sie
den Brief dem Statthalter und führten ihm auch Paulus vor.
34 Als der Statthalter den Brief gelesen hatte, fragte er,
aus welchem Land er sei. Und als er erfuhr, dass er aus
Zilizien sei, sprach er: 35 Ich will dich verhören, wenn
deine Ankläger auch da sind. Und er ließ ihn in Gewahrsam
halten im Palast des Herodes. |
1. Wie wandelte Paulus vor Gott? (1)
2. Was befahl Ananias, Paulus anzutun? (2)
3. Warum entschuldigte sich Paulus? (3)
4. Wie gelang es Paulus, Zwietracht im Hohen Rat zu stiften? (6 -
10)
5. Warum mußte der oberste Hauptmann Paulus abermals retten? (10)
6. Was sprach Gott in der Nacht zu Paulus? (11)
7. Was verschworen sich einige Juden, zu tun? (12)
8. Wer hörte von ihrem Plan? (16)
9. Wem wurde über den Anschlag berichtet? (16 - 22)
10. Was tat Klaudius Lysias, um Paulus zu schützen? (23 - 26)
11. Wem schrieb Klaudius Lysias? (25 - 30)
12. Wohin wurde Paulus geführt? (31 - 33)
13. Wann wollte der Landpfleger Paulus hören? (34 - 35)
14. Wo wurde Paulus verwahrt? (35)
Diskussionsfragen zu Kapitel 23
-
Warum sind religiöse Leute manchmal so grausam?
-
Hat dich Gott jemals vor einer Verschwörung gegen dich bewahrt?
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Kapitel 24
Vor dem Statthalter Felix
24 1 Nach fünf Tagen kam
der Hohepriester Hananias mit einigen Ältesten und dem
Anwalt Tertullus herab; die erschienen vor dem Statthalter
gegen Paulus. 2 Als der aber herbeigerufen worden war,
fing Tertullus an, ihn anzuklagen, und sprach: Dass wir in
großem Frieden leben unter dir und dass diesem Volk viele
Wohltaten widerfahren sind durch deine Fürsorge, edelster
Felix, 3 das erkennen wir allezeit und überall mit aller
Dankbarkeit an. 4 Damit ich dich aber nicht zu lange
aufhalte, bitte ich dich, du wollest uns kurz anhören in
deiner Güte. 5 Wir haben erkannt, dass dieser Mann
schädlich ist und dass er Aufruhr erregt unter allen Juden
auf dem ganzen Erdkreis und dass er ein Anführer der Sekte
der Nazarener ist. 6 Er hat auch versucht, den Tempel zu
entweihen. Ihn haben wir ergriffen. 7 [siehe Anmerkung
Vers 6] 8 Wenn du ihn verhörst, kannst du selbst das alles
von ihm erkunden, dessentwegen wir ihn verklagen. 9 Auch
die Juden bekräftigten das und sagten, es verhielte sich
so.
10 Paulus aber antwortete,
als ihm der Statthalter winkte zu reden: Weil ich weiß,
dass du in diesem Volk nun viele Jahre Richter bist, will
ich meine Sache unerschrocken verteidigen. 11 Du kannst
feststellen, dass es nicht mehr als zwölf Tage sind, seit
ich nach Jerusalem hinaufzog, um anzubeten. 12 Und sie
haben mich weder im Tempel noch in den Synagogen noch in
der Stadt dabei gefunden, wie ich mit jemandem gestritten
oder einen Aufruhr im Volk gemacht hätte. 13 Sie können
dir auch nicht beweisen, wessen sie mich jetzt verklagen.
14 Das bekenne ich dir aber, dass ich nach dem Weg, den
sie eine Sekte nennen, dem Gott meiner Väter so diene,
dass ich allem glaube, was geschrieben steht im Gesetz und
in den Propheten. 15 Ich habe die Hoffnung zu Gott, die
auch sie selbst haben, nämlich dass es eine Auferstehung
der Gerechten wie der Ungerechten geben wird. 16 Darin
übe ich
mich, allezeit ein unverletztes Gewissen zu haben vor Gott
und den Menschen.
17 Nach mehreren Jahren
aber bin ich gekommen, um Almosen für mein Volk zu
überbringen und zu opfern. 18 Als ich mich im Tempel
reinigte, ohne Auflauf und Getümmel, fanden mich dabei 19 einige
Juden aus der Provinz Asien. Die sollten jetzt hier sein
vor dir und mich verklagen, wenn sie etwas gegen mich
hätten. 20 Oder lass diese hier selbst sagen, was für ein
Unrecht sie gefunden haben, als ich vor dem Hohen Rat
stand; 21 es sei denn dies eine Wort, das ich rief,
als ich unter ihnen stand: Um der Auferstehung der Toten
willen werde ich von euch heute angeklagt.
Die Verschleppung des Prozesses
22 Felix aber zog die
Sache hin, denn er wusste recht gut um diese Lehre und
sprach: Wenn der Oberst Lysias herabkommt, so will ich
eure Sache entscheiden. 23 Er befahl aber dem Hauptmann,
Paulus gefangen zu halten, doch in leichtem Gewahrsam, und
niemandem von den Seinen zu wehren, ihm zu dienen.
24 Nach einigen Tagen
aber kam Felix mit seiner Frau Drusilla, die eine Jüdin
war, und ließ Paulus kommen und hörte ihn über den Glauben
an Christus Jesus. 25 Als aber Paulus von Gerechtigkeit
und Enthaltsamkeit und von dem zukünftigen Gericht redete,
erschrak Felix und antwortete: Für diesmal geh! Zu
gelegener Zeit will ich dich wieder rufen lassen.
26 Er hoffte aber
nebenbei, dass ihm von Paulus Geld gegeben werde; darum
ließ er ihn auch oft kommen und besprach sich mit ihm. 27 Als
aber zwei Jahre um waren, kam Porzius Festus als
Nachfolger des Felix. Felix aber wollte den Juden eine
Gunst erweisen und ließ Paulus gefangen zurück. |
1. Wer war Tertullius? (1 - 4)
2. Welche vier Anschuldigungen brachte er gegen Paulus vor? (5 - 9)
3. Welche Anschuldigungen wies Paulus zurück? (10 - 13)
4. Welche 5 Dinge bekannte Paulus über sich selbst? (14 - 21)
5. Was kann man über das Wissen von Felix betreff der Lehre sagen?
(22)
6. Welche Ausrede gebrauchte Felix, um das Urteil aufzuschieben?
(22)
7. Welche Freiheiten gewährte er Paulus? (23)
8. Wie reagierte Felix, als er Paulus vom Glauben an Christus Jesus
sprechen hörte? (24 - 25)
9. Was hoffte Felix außerdem? (26)
10. Was geschah nach zwei Jahren? (27)
Diskussionsfragen zu Kapitel 24
-
Wie kann man ein unverletztes Gewissen gegen Gott und die Menschen
haben?
-
Wann ist die gelegene Zeit, sein Herz Jesus zu übergeben?
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Kapitel 25
25 1 Als nun Festus ins
Land gekommen war, zog er nach drei Tagen von Cäsarea
hinauf nach Jerusalem. 2 Da erschienen die Hohenpriester
und die Angesehensten der Juden vor ihm gegen Paulus und
drangen in ihn 3 und baten ihn um die Gunst, dass er
Paulus nach Jerusalem kommen ließe; denn sie wollten ihm
einen Hinterhalt legen, um ihn unterwegs umzubringen. 4 Da
antwortete Festus, Paulus werde weiter in Gewahrsam
gehalten in Cäsarea; er selber aber werde in Kürze wieder
dahin ziehen. 5 Die nun unter euch ermächtigt sind, sprach
er, die lasst mit hinabziehen und den Mann verklagen, wenn
etwas Unrechtes an ihm ist.
6 Nachdem aber Festus bei
ihnen nicht mehr als acht oder zehn Tage gewesen war, zog
er hinab nach Cäsarea. Und am nächsten Tag setzte er sich
auf den Richterstuhl und ließ Paulus holen. 7 Als der aber
vor ihn kam, umringten ihn die Juden, die von Jerusalem
herabgekommen waren, und brachten viele und schwere Klagen
gegen ihn vor, die sie aber nicht beweisen konnten. 8 Paulus
aber verteidigte sich: Ich habe mich weder am Gesetz der
Juden noch am Tempel noch am Kaiser versündigt.
Die Berufung an den Kaiser
9 Festus aber wollte den
Juden eine Gunst erweisen und antwortete Paulus und sprach:
Willst du hinauf nach Jerusalem und dich dort in dieser
Sache von mir richten lassen? 10 Paulus aber sprach: Ich
stehe vor des Kaisers Gericht; da muss ich gerichtet
werden. Den Juden habe ich kein Unrecht getan, wie auch du
sehr wohl weißt. 11 Habe ich aber Unrecht getan und
todeswürdig gehandelt, so weigere ich mich nicht zu
sterben; ist aber nichts an dem, dessentwegen sie mich
verklagen, so darf mich ihnen niemand preisgeben. Ich
berufe mich auf den Kaiser! 12 Da besprach sich Festus mit
seinen Ratgebern und antwortete: Auf den Kaiser hast du
dich berufen, zum Kaiser sollst du ziehen.
König Agrippa beim Statthalter Festus
13 Nach einigen Tagen
kamen König Agrippa und Berenike nach Cäsarea, Festus zu
begrüßen. 14 Und als sie mehrere Tage dort waren, legte
Festus dem König die Sache des Paulus vor und sprach: Da
ist ein Mann von Felix als Gefangener zurückgelassen
worden; 15 um dessentwillen erschienen die Hohenpriester
und Ältesten der Juden vor mir, als ich in Jerusalem war,
und baten, ich solle ihn richten lassen. 16 Denen
antwortete ich: Es ist der Römer Art nicht, einen
Angeklagten preiszugeben, bevor er seinen Klägern
gegenüberstand und Gelegenheit hatte, sich gegen die
Anklage zu verteidigen. 17 Als sie aber hier zusammenkamen,
duldete ich keinen Aufschub, sondern hielt am nächsten Tag
Gericht und ließ den Mann vorführen. 18 Als seine Ankläger
auftraten, brachten sie keine Anklage vor wegen Vergehen,
wie ich sie erwartet hatte. 19 Sie hatten aber Streit mit
ihm über einige Fragen ihres Glaubens und über einen
verstorbenen Jesus, von dem Paulus behauptete, er lebe.
20 Da ich aber von diesem Streit nichts verstand, fragte
ich, ob er nach Jerusalem reisen und sich dort deswegen
richten lassen wolle. 21 Als aber Paulus sich auf sein
Recht berief, bis zur Entscheidung des Kaisers in
Gewahrsam zu bleiben, ließ ich ihn gefangen halten, bis
ich ihn zum Kaiser senden könnte. 22 Agrippa sprach zu
Festus: Ich möchte den Menschen auch gerne hören. Er aber
sprach: Morgen sollst du ihn hören.
23 Und am nächsten Tag
kamen Agrippa und Berenike mit großem Gepränge und gingen
in den Palast mit den Hauptleuten und vornehmsten Männern
der Stadt. Und als Festus es befahl, wurde Paulus gebracht.
24 Und Festus sprach: König Agrippa und all ihr Männer,
die ihr mit uns hier seid, da seht ihr den, um
dessentwillen die ganze Menge der Juden in Jerusalem und
auch hier in mich drang und schrie, er dürfe nicht länger
leben. 25 Als ich aber erkannte, dass er nichts getan
hatte, das des Todes würdig war, und er auch selber sich
auf den Kaiser berief, beschloss ich, ihn dorthin zu
senden. 26 Etwas Sicheres über ihn aber habe ich nicht,
das ich meinem Herrn schreiben könnte. Darum habe ich ihn
vor euch bringen lassen, vor allem aber vor dich, König
Agrippa, damit ich nach geschehenem Verhör etwas hätte,
was ich schreiben könnte. 27 Denn es erscheint mir
unsinnig, einen Gefangenen zu schicken und keine
Beschuldigung gegen ihn anzugeben. |
1. Warum wollten die Juden, daß Paulus nach Jerusalem geschickt
wird? (3)
2. Wie antwortete Paulus auf die Frage von Festus, ob er nach
Jerusalem gehen und sich dort richten lassen wolle? (9 - 10)
3. Auf wen berief sich Paulus? (11 - 13)
4. Wer kam nach Caesarea, um Festus zu begrüßen? (13)
5. Was wollte Agrippa auch? (22)
6. Warum wollte Festus, daß Agrippa Paulus auch verhörte? (23 -
27)
Diskussionsfragen zu Kapitel 25
-
Wie verhälst du dich, wenn du fälschlich beschuldigt wirst?
-
Warum denkst du, daß Paulus sich auf Caesar berief?
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Kapitel 26
Paulus vor Agrippa und Festus
26 1 Agrippa aber sprach
zu Paulus: Es ist dir erlaubt, für dich selbst zu reden.
Da streckte Paulus die Hand aus und verantwortete sich:
2 Es ist mir sehr lieb, König Agrippa, dass ich mich heute
vor dir verantworten soll wegen all der Dinge, deren ich
von den Juden beschuldigt werde, 3 vor allem weil du alle
Ordnungen und Streitfragen der Juden kennst. Darum bitte
ich dich, mich geduldig anzuhören.
4 Mein Leben von Jugend
auf, wie ich es von Anfang an unter meinem Volk und in
Jerusalem zugebracht habe, ist allen Juden bekannt, 5 die
mich von früher kennen, wenn sie es bezeugen wollten. Denn
nach der allerstrengsten Richtung unsres Glaubens habe ich
gelebt als Pharisäer. 6 Und nun stehe ich hier und werde
angeklagt wegen der Hoffnung auf die Verheißung, die
unsern Vätern von Gott gegeben ist. 7 Auf ihre Erfüllung
hoffen die zwölf Stämme unsres Volkes, wenn sie Gott bei
Tag und Nacht beharrlich dienen. Wegen dieser Hoffnung
werde ich, o König, von den Juden beschuldigt. 8 Warum
wird das bei euch für unglaublich gehalten, dass Gott Tote
auferweckt?
9 Zwar meinte auch ich
selbst, ich müsste viel gegen den Namen Jesu von Nazareth
tun. 10 Das habe ich in Jerusalem auch getan; dort brachte
ich viele Heilige ins Gefängnis, wozu ich Vollmacht von
den Hohenpriestern empfangen hatte. Und wenn sie getötet
werden sollten, gab ich meine Stimme dazu. 11 Und in allen
Synagogen zwang ich sie oft durch Strafen zur Lästerung
und ich wütete maßlos gegen sie, verfolgte sie auch bis in
die fremden Städte.
12 Als ich nun nach
Damaskus reiste mit Vollmacht und im Auftrag der
Hohenpriester, 13 sah ich mitten am Tage, o König, auf dem
Weg ein Licht vom Himmel, heller als der Glanz der Sonne,
das mich und die mit mir reisten umleuchtete. 14 Als wir
aber alle zu Boden stürzten, hörte ich eine Stimme zu mir
reden, die sprach auf Hebräisch: Saul, Saul, was verfolgst
du mich? Es wird dir schwer sein, wider den Stachel zu
löcken. 15 Ich aber sprach: Herr, wer bist du? Der Herr
sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst; 16 steh nun auf
und stell dich auf deine Füße. Denn dazu bin ich dir
erschienen, um dich zu erwählen zum Diener und zum Zeugen
für das, was du von mir gesehen hast und was ich dir noch
zeigen will. 17 Und ich will dich erretten von deinem Volk
und von den Heiden, zu denen ich dich sende, 18 um ihnen
die Augen aufzutun, dass sie sich bekehren von der
Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott.
So werden sie Vergebung der Sünden empfangen und das
Erbteil samt denen, die geheiligt sind durch den Glauben
an mich.
19 Daher, König Agrippa,
war ich der himmlischen Erscheinung nicht ungehorsam, 20 sondern
verkündigte zuerst denen in Damaskus und in Jerusalem und
im ganzen jüdischen Land und dann auch den Heiden, sie
sollten Buße tun und sich zu Gott bekehren und
rechtschaffene Werke der Buße tun. 21 Deswegen haben mich
die Juden im Tempel ergriffen und versucht, mich zu töten.
22 Aber Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen
Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Groß und
Klein und sage nichts, als was die Propheten und Mose
vorausgesagt haben: 23 dass Christus müsse leiden und als
Erster auferstehen von den Toten und verkündigen das Licht
seinem Volk und den Heiden.
24 Als er aber dies zu
seiner Verteidigung sagte, sprach Festus mit lauter Stimme:
Paulus, du bist von Sinnen! Das große Wissen macht dich
wahnsinnig. 25 Paulus aber sprach: Edler Festus, ich bin
nicht von Sinnen, sondern ich rede wahre und vernünftige
Worte. 26 Der König, zu dem ich frei und offen rede,
versteht sich auf diese Dinge. Denn ich bin gewiss, dass
ihm nichts davon verborgen ist; denn dies ist nicht im
Winkel geschehen. 27 Glaubst du, König Agrippa, den
Propheten? Ich weiß, dass du glaubst. 28 Agrippa aber
sprach zu Paulus: Es fehlt nicht viel, so wirst du mich
noch überreden und einen Christen aus mir machen. 29 Paulus
aber sprach: Ich wünschte vor Gott, dass über kurz oder
lang nicht allein du, sondern alle, die mich heute hören,
das würden, was ich bin, ausgenommen diese Fesseln.
30 Da stand der König auf
und der Statthalter und Berenike und die bei ihnen saßen.
31 Und als sie sich zurückzogen, redeten sie miteinander
und sprachen: Dieser Mensch hat nichts getan, was Tod oder
Gefängnis verdient hätte. 32 Agrippa aber sagte zu Festus:
Dieser Mensch könnte freigelassen werden, wenn er sich
nicht auf den Kaiser berufen hätte. |
1. Was erlaubte Agrippa dem Paulus? (1)
2. Weswegen wurde Paulus angeklagt? (6 - 7)
3. Was war der größte Teil der Botschaft von Paulus? (4 - 18)
4. Wem war er nicht ungehorsam? (19)
5. Wem gab Paulus Zeugnis? (20 - 22)
6. Wovon gab er Zeugnis? (23)
7. Was sagte Festus mit lauter Stimme zu Paulus? (24)
8. Wie antwortete Paulus auf diesen Vorwurf? (25 - 26)
9. Welche Frage stellte Paulus Agrippa? (27)
10. Wie antwortete Agrippa? (27)
11. Was beschlossen Festus und Agrippa? (31 - 32)
Diskussionsfragen zu Kapitel 26
-
Warum gab Paulus so oft sein persönliches Zeugnis?
-
Hast du der himmlischen Vision, die Gott dir gegeben hat, gehorcht?
-
Was ist der Unterschied zwischen „fast überzeugt“ und „ganz
überzeugt“?
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Kapitel 27
Paulus auf der Fahrt nach Rom
27 1 Als es aber
beschlossen war, dass wir nach Italien fahren sollten,
übergaben sie Paulus und einige andre Gefangene einem
Hauptmann mit Namen Julius von einer kaiserlichen
Abteilung. 2 Wir bestiegen aber ein Schiff aus Adramyttion,
das die Küstenstädte der Provinz Asien anlaufen sollte,
und fuhren ab; mit uns war auch Aristarch, ein Mazedonier
aus Thessalonich. 3 Und am nächsten Tag kamen wir in Sidon
an; und Julius verhielt sich freundlich gegen Paulus und
erlaubte ihm, zu seinen Freunden zu gehen und sich pflegen
zu lassen.
4 Und von da stießen wir
ab und fuhren im Schutz von Zypern hin, weil uns die Winde
entgegen waren, 5 und fuhren über das Meer längs der Küste
von Zilizien und Pamphylien und kamen nach Myra in Lyzien.
6 Und dort fand der Hauptmann ein Schiff aus Alexandria,
das nach Italien ging, und ließ uns darauf übersteigen. 7 Wir
kamen aber viele Tage nur langsam vorwärts und gelangten
mit Mühe bis auf die Höhe von Knidos, denn der Wind
hinderte uns; und wir fuhren im Schutz von Kreta hin, bis
auf die Höhe von Salmone, 8 und gelangten kaum daran
vorbei und kamen an einen Ort, der »Guthafen« heißt; nahe
dabei lag die Stadt Lasäa.
9 Da nun viel Zeit
vergangen war und die Schifffahrt bereits gefährlich wurde,
weil auch die Fastenzeit schon vorüber war, ermahnte sie
Paulus 10 und sprach zu ihnen: Liebe Männer, ich sehe,
dass diese Fahrt nur mit Leid und großem Schaden vor sich
gehen wird, nicht allein für die Ladung und das Schiff,
sondern auch für unser Leben. 11 Aber der Hauptmann
glaubte dem Steuermann und dem Schiffsherrn mehr als dem,
was Paulus sagte. 12 Und da der Hafen zum Überwintern
ungeeignet war, bestanden die meisten von ihnen auf dem
Plan, von dort weiterzufahren und zu versuchen, ob sie zum
Überwintern bis nach Phönix kommen könnten, einem Hafen
auf Kreta, der gegen Südwest und Nordwest offen ist.
Seesturm und Schiffbruch
13 Als aber der Südwind
wehte, meinten sie, ihr Vorhaben ausführen zu können,
lichteten die Anker und fuhren nahe an Kreta entlang. 14 Nicht
lange danach aber brach von der Insel her ein Sturmwind
los, den man Nordost nennt. 15 Und da das Schiff ergriffen
wurde und nicht mehr gegen den Wind gerichtet werden
konnte, gaben wir auf und ließen uns treiben.
16 Wir fuhren aber vorbei
an einer Insel, die Kauda heißt, da konnten wir mit Mühe
das Beiboot in unsre Gewalt bekommen. 17 Sie zogen es
herauf und umspannten zum Schutz das Schiff mit Seilen. Da
sie aber fürchteten, in die Syrte zu geraten, ließen sie
den Treibanker herunter und trieben so dahin. 18 Und da
wir großes Ungewitter erlitten, warfen sie am nächsten Tag
Ladung ins Meer. 19 Und am dritten Tag warfen sie mit
eigenen Händen das Schiffsgerät hinaus. 20 Da aber viele
Tage weder Sonne noch Sterne schienen und ein gewaltiges
Ungewitter uns bedrängte, war all unsre Hoffnung auf
Rettung dahin.
21 Und als man lange
nichts gegessen hatte, trat Paulus mitten unter sie und
sprach: Liebe Männer, man hätte auf mich hören sollen und
nicht von Kreta aufbrechen, dann wäre uns Leid und Schaden
erspart geblieben. 22 Doch nun ermahne ich euch: Seid
unverzagt; denn keiner von euch wird umkommen, nur das
Schiff. 23 Denn diese Nacht trat zu mir der Engel des
Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene, 24 und sprach:
Fürchte dich nicht, Paulus, du musst vor den Kaiser
gestellt werden; und siehe, Gott hat dir geschenkt alle,
die mit dir fahren. 25 Darum, liebe Männer, seid unverzagt;
denn ich glaube Gott, es wird so geschehen, wie mir gesagt
ist. 26 Wir werden aber auf eine Insel auflaufen.
27 Als aber die
vierzehnte Nacht kam, seit wir in der Adria trieben,
wähnten die Schiffsleute um Mitternacht, sie kämen an ein
Land. 28 Und sie warfen das Senkblei aus und fanden es
zwanzig Faden tief; und ein wenig weiter loteten sie
abermals und fanden es fünfzehn Faden tief. 29 Da
fürchteten sie, wir würden auf Klippen geraten, und warfen
hinten vom Schiff vier Anker aus und wünschten, dass es
Tag würde. 30 Als aber die Schiffsleute vom Schiff zu
fliehen suchten und das Beiboot ins Meer herabließen und
vorgaben, sie wollten auch vorne die Anker herunterlassen,
31 sprach Paulus zu dem Hauptmann und zu den Soldaten:
Wenn diese nicht auf dem Schiff bleiben, könnt ihr nicht
gerettet werden. 32 Da hieben die Soldaten die Taue ab und
ließen das Beiboot ins Meer fallen.
33 Und als es anfing,
hell zu werden, ermahnte Paulus sie alle, Nahrung zu sich
zu nehmen, und sprach: Es ist heute der vierzehnte Tag,
dass ihr wartet und ohne Nahrung geblieben seid und nichts
zu euch genommen habt. 34 Darum ermahne ich euch, etwas zu
essen; denn das dient zu eurer Rettung; es wird keinem von
euch ein Haar vom Haupt fallen. 35 Und als er das gesagt
hatte, nahm er Brot, dankte Gott vor ihnen allen und
brach's und fing an zu essen. 36 Da wurden sie alle guten
Mutes und nahmen auch Nahrung zu sich. 37 Wir waren aber
alle zusammen im Schiff zweihundertsechsundsiebzig. 38 Und
nachdem sie satt geworden waren, erleichterten sie das
Schiff und warfen das Getreide in das Meer.
39 Als es aber Tag wurde,
kannten sie das Land nicht; eine Bucht aber wurden sie
gewahr, die hatte ein flaches Ufer. Dahin wollten sie das
Schiff treiben lassen, wenn es möglich wäre. 40 Und sie
hieben die Anker ab und ließen sie im Meer, banden die
Steuerruder los und richteten das Segel nach dem Wind und
hielten auf das Ufer zu. 41 Und als sie auf eine Sandbank
gerieten, ließen sie das Schiff auflaufen und das
Vorderschiff bohrte sich ein und saß fest, aber das
Hinterschiff zerbrach unter der Gewalt der Wellen.
42 Die Soldaten aber
hatten vor, die Gefangenen zu töten, damit niemand
fortschwimmen und entfliehen könne. 43 Aber der Hauptmann
wollte Paulus am Leben erhalten und wehrte ihrem Vorhaben
und ließ die, die schwimmen konnten, als Erste ins Meer
springen und sich ans Land retten, 44 die andern aber
einige auf Brettern, einige auf dem, was noch vom Schiff
da war. Und so geschah es, dass sie alle gerettet ans Land
kamen. |
1. Welche Aufgabe gaben sie Julius? (1)
2. Welche Freiheit gewährte Julius dem Paulus? (3)
3. Welche Warnung gab Paulus betreff der Reise? (10)
4. Wem glaubte Julius mehr als Paulus? (11)
5. Warum wollten sie weiter segeln? (12)
6. Welcher Umstand veranlaßte sie zu denken, daß es in Ordnung wäre,
ihre Reise fortzusetzen? (13)
7. Was ist eine Windsbraut? (14 - 15)
8. Welche Emotionen hatte die Besatzung an Bord? (17, 20, 29)
9. Was sagte Paulus zu ihnen, nachdem sie lange nichts gegessen
hatten? (21 - 22, 25 - 26)
10. Was sagte der Engel zu Paulus? (24)
11. Was sagte Paulus zu den Matrosen, die gerade aus dem Schiff
fliehen wollten? (30 - 31)
12. Warum ermutigte Paulus die Seeleute zu essen, nachdem sie 14
Tage gefastet hatten? (33 - 36)
13. Wieviele waren an Bord? (37)
14. Was geschah mit dem Schiff? (39 - 41)
15. Was planten die Soldaten? (42)
16. Warum führte der Haputmann diesen Plan nicht aus? (43)
17. Wie kamen die Menschen an Bord sicher an Land? (43 - 44)
Diskussionsfragen zu Kapitel 27
-
Wann sollte man dem Mann Gottes eher glauben als den Experten?
-
Welcher Schiffbruch ist schlimmer, als ein körperlicher? (I
Timotheus 1, 19 - 20)
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Kapitel 28
28 1 Und als wir gerettet
waren, erfuhren wir, dass die Insel Malta hieß. 2 Die
Leute aber erwiesen uns nicht geringe Freundlichkeit,
zündeten ein Feuer an und nahmen uns alle auf wegen des
Regens, der über uns gekommen war, und wegen der Kälte.
3 Als nun Paulus einen
Haufen Reisig zusammenraffte und aufs Feuer legte, fuhr
wegen der Hitze eine Schlange heraus und biss sich an
seiner Hand fest. 4 Als aber die Leute das Tier an seiner
Hand hängen sahen, sprachen sie untereinander: Dieser
Mensch muss ein Mörder sein, den die Göttin der Rache
nicht leben lässt, obgleich er dem Meer entkommen ist. 5 Er
aber schlenkerte das Tier ins Feuer und es widerfuhr ihm
nichts Übles. 6 Sie aber warteten, dass er anschwellen
oder plötzlich tot umfallen würde. Als sie nun lange
gewartet hatten und sahen, dass ihm nichts Schlimmes
widerfuhr, änderten sie ihre Meinung und sprachen: Er ist
ein Gott.
7 In dieser Gegend hatte
der angesehenste Mann der Insel, mit Namen Publius,
Landgüter; der nahm uns auf und beherbergte uns drei Tage
lang freundlich. 8 Es geschah aber, dass der Vater des
Publius am Fieber und an der Ruhr darnieder lag. Zu dem
ging Paulus hinein und betete und legte die Hände auf ihn
und machte ihn gesund. 9 Als das geschehen war, kamen auch
die andern Kranken der Insel herbei und ließen sich gesund
machen. 10 Und sie erwiesen uns große Ehre; und als wir
abfuhren, gaben sie uns mit, was wir nötig hatten.
Von Malta nach Rom
11 Nach drei Monaten aber
fuhren wir ab mit einem Schiff aus Alexandria, das bei der
Insel überwintert hatte und das Zeichen der Zwillinge
führte. 12 Und als wir nach Syrakus kamen, blieben wir
drei Tage da. 13 Von da fuhren wir die Küste entlang und
kamen nach Rhegion; und da am nächsten Tag der Südwind
sich erhob, kamen wir in zwei Tagen nach Puteoli. 14 Dort
fanden wir Brüder und wurden von ihnen gebeten, sieben
Tage dazubleiben. Und so kamen wir nach Rom. 15 Dort
hatten die Brüder von uns gehört und kamen uns entgegen
bis Forum Appii und Tres-Tabernae. Als Paulus sie sah,
dankte er Gott und gewann Zuversicht.
16 Als wir nun nach Rom
hineinkamen, wurde dem Paulus erlaubt, für sich allein zu
wohnen mit dem Soldaten, der ihn bewachte.
Paulus in Rom
17 Es geschah aber nach
drei Tagen, dass Paulus die Angesehensten der Juden bei
sich zusammenrief. Als sie zusammengekommen waren, sprach
er zu ihnen: Ihr Männer, liebe Brüder, ich habe nichts
getan gegen unser Volk und die Ordnungen der Väter und bin
doch als Gefangener aus Jerusalem überantwortet in die
Hände der Römer. 18 Diese wollten mich losgeben, nachdem
sie mich verhört hatten, weil nichts gegen mich vorlag,
das den Tod verdient hätte. 19 Da aber die Juden
widersprachen, war ich genötigt, mich auf den Kaiser zu
berufen, nicht als hätte ich mein Volk wegen etwas zu
verklagen. 20 Aus diesem Grund habe ich darum gebeten,
dass ich euch sehen und zu euch sprechen könnte; denn um
der Hoffnung Israels willen trage ich diese Ketten.
21 Sie aber sprachen zu
ihm: Wir haben deinetwegen weder Briefe aus Judäa
empfangen noch ist ein Bruder gekommen, der über dich
etwas Schlechtes berichtet oder gesagt hätte. 22 Doch
wollen wir von dir hören, was du denkst; denn von dieser
Sekte ist uns bekannt, dass ihr an allen Enden
widersprochen wird. 23 Und als sie ihm einen Tag bestimmt
hatten, kamen viele zu ihm in die Herberge. Da erklärte
und bezeugte er ihnen das Reich Gottes und predigte ihnen
von Jesus aus dem Gesetz des Mose und aus den Propheten
vom frühen Morgen bis zum Abend. 24 Die einen stimmten dem
zu, was er sagte, die andern aber glaubten nicht.
25 Sie waren aber
untereinander uneins und gingen weg, als Paulus dies eine
Wort gesagt hatte: Mit Recht hat der Heilige Geist durch
den Propheten Jesaja zu euren Vätern gesprochen (Jesaja
6,9-10): 26 »Geh hin zu diesem Volk und sprich: Mit den
Ohren werdet ihr's hören und nicht verstehen; und mit den
Augen werdet ihr's sehen und nicht erkennen. 27 Denn das
Herz dieses Volkes ist verstockt und ihre Ohren hören
schwer und ihre Augen sind geschlossen, damit sie nicht
etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit
dem Herzen verstehen und sich bekehren, und ich ihnen
helfe.« 28 So sei es euch kundgetan, dass den Heiden
dies Heil Gottes gesandt ist; und sie werden es hören.
29 [siehe Anmerkung Vers 28]
30 Paulus aber blieb zwei
volle Jahre in seiner eigenen Wohnung und nahm alle auf,
die zu ihm kamen, 31 predigte das Reich Gottes und lehrte
von dem Herrn Jesus Christus mit allem Freimut ungehindert. |
1. Bei welcher Insel erlitten sie Schiffbruch? (1)
2. Was geschah, als Paulus Äste aufs Feuer warf? (3)
3. Wie änderten die Leute ihre Meinung, als sie sahen, daß Paulus
nichts Schlimmes geschah? (4 - 6)
4. Wer speziell wurde auf dieser Insel geheilt? (7 - 10)
5. Wie durfte Paulus wohnen, als er in Rom ankam? (16)
6. Wen rief Paulus zu sich? (17)
7. Welchen Grund nannte er ihnen, warum er gebunden war? (20)
8. Was hatten sie über Paulus und seinen Glauben gehört? (21 -
22)
9. Wie reagierten sie, als er von Jesus sprach? (23 - 24)
10. Welche Prophezeiung erfüllten sie gemäß Paulus? (25 - 27)
11. Wie lange wohnte Paulus in seiner eigenen Wohnung? (30)
12. Wie endet die Apostelgeschichte? (31)
Diskussionsfragen zu Kapitel 28
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Sollten
Gemeindeleiter
erwarten, daß die Leute sie bedienen?
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Inwiefern beinhaltet dieses Kapitel eine Erfüllung von Markus
16:17 - 18?
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Da das Buch nicht mit „Amen“ endet, bedeutet das, daß wir noch
immer an der Apostelgeschichte schreiben?
Quiz über Kapitel 25 - 28 der Apostelgeschichte
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